Stadtplanung Düsseldorf Neues Entrée für Hans-Böckler-Straße

Golzheim · Die Seitenstraße der Roßstraße wird sich bald ziemlich verändern. Die aufgegebene Tankstelle wird abgerissen, stattdessen entsteht an der Ecke ein Mehrfamilienhaus. Direkt dahinter wird ein Bürogebäude gebaut.

 Blick in die Hans-Böckler-Straße: Die alte Tankstelle an der Ecke zur Roßstraße links wird abgerissen. Rechts steht bereits ein architektonisch anspruchsvolles Bürogebäude.

Blick in die Hans-Böckler-Straße: Die alte Tankstelle an der Ecke zur Roßstraße links wird abgerissen. Rechts steht bereits ein architektonisch anspruchsvolles Bürogebäude.

Foto: Marc Ingel

Über die Hans-Böckler-Straße sind zu Ostern wieder viele internationale Gäste spaziert. Die 58. Auflage der U19 Champions Trophy fand auf dem Sportgelände des BV 04 Düsseldorf statt, und eben das liegt an der Hans-Böckler-Straße. Die hat an der Ecke zur Roßstraße nördlich ein durchaus ansprechendes Entrée mit einem modernen Bürogebäude, viel Glas und bunte Applikationen machen es zu einem architektonischen Hingucker. Auf der anderen Seite sieht es jedoch eher trist aus. Die ehemalige Esso-Tankstelle steht schon seit Längerem leer, dahinter klafft zur angrenzenden Wohnbebauung ein großes Loch.

Das wird sich bald ändern, denn ein Investor, der noch nicht öffentlich in Erscheinung treten will, hat eine Bauvoranfrage für den Neubau eines Büro- und Wohngebäudes an der Hans-Böckler-Straße 10 eingereicht, die in der Bezirksvertretung 1 auch so durchgewunken wurde. Bereits vor zwei Jahren hatte das Gremium für dieses Grundstück einer Bauvoranfrage für die Errichtung eines viergeschossigen Mehrfamilienhauses mit 37 Wohneinheiten und einer Tiefgarage zugestimmt. Inzwischen will der Bauherr fünfgeschossig (mit Staffelgeschoss) bauen und eine Mischung aus Büro- und Wohnnutzung realisieren. Um den künftig geplanten Blockrand zu schließen, ist das Gebäude nun L-förmig in geschlossener Bauweise vorgesehen. Die Büros sollen sich in den unteren vier Etagen ansiedeln und zur Hans-Böckler-Straße ausgerichtet sein, die Wohnungen wiederum hauptsächlich zum ruhigeren Blockinnenbereich. Die Garagenzufahrt erfolgt über die Hans-Böckler-Straße, zur Lärmreduzierung wird die Rampe weitgehend überdeckt ausgeführt. War das Gebäude in der ersten Bauvoranfrage nur etwas mehr als zwölf Meter hoch, ist es nun mindestens 19 Meter hoch. Da die Planung mit der Umgebung korrespondiert, die Gebäudehöhen letztlich sogar noch geringer sind als bei den Nachbarhäusern, hatten die Politiker trotz der Änderungswünsche und der Reduzierung von Wohnungen keine Bedenken, denn es werde eine „städtebauliche Abrundung“ erzielt.

Dazu trägt bei, dass das freie Nachbargrundstück an der Ecke ebenfalls bebaut werden soll. Für die Hans-Böckler-Straße 2-4 – also genau dort, wo früher die Tankstelle stand – wurde der Bezirksvertretung 1 eine weitere Bauvoranfrage vorgelegt. Hier soll der Neubau eines Mehrfamilienhauses mit Tiefgarage entstehen. Die entsprechende Zweckbestimmung „Tankstelle“ musste dafür ebenso aufgehoben werden wie die eigentlich festgesetzte Eingeschossigkeit. Vorgesehen ist die Errichtung eines viergeschossigen Wohngebäudes mit Staffelgeschoss für insgesamt 31 Wohnungen sowie eine Tiefgarage. Um den Blockrand, der durch Wohnbebauung geprägt ist, zu schließen, soll das Gebäude ebenfalls geschlossen errichtet werden. Die Gebäudehöhen der Nachbarhäuser werden aufgenommen, die Flachdächer werden begrünt. Da das angrenzende Nachbargebäude an der Roßstraße 84 Fenster in der Giebelwand besitzt, ist eine Fuge im Baukörper erforderlich zur Belichtung und Belüftung. Satzungsgeschützte Bäume sind nicht berührt, der Innenhof soll begrünt werden. Für dieses Gebäude soll auf jeden Fall das Handlungskonzept Wohnen der Stadt angewendet werden – heißt 20 Prozent der Wohnungen liegen im preisgedämpften Segment, weitere 20 Prozent sind öffentlich gefördert. Die Gebäude entstehen in einem Bereich, der für spektakuläre Neubauvorhaben von sich reden machte. Knapp 100 Meter Luftlinie die Roßstraße in Richtung Norden hoch ist die neue L’Oréal-Zentrale („Horizon“) entstanden, am Kennedydamm planen darüber hinaus jetzt die Developer, das 60 Meter hohe Bürohaus „Eclipse“ zu errichten, das auf knapp 200 Millionen Euro Investitionsvolumen beziffert wird.

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