MRSA Netzwerk gegen Krankenhauskeime

Düsseldorf · Die Sensibilität für das Thema Krankenhaushygiene ist seit dem Tod dreier Babys im Universitätsklinikum Mainz groß. Im Ausschuss für Gesundheit und Soziales erklärte die Verwaltung am Mittwoch, was in Düsseldorfer Krankenhäusern für die Eindämmung gefährlicher Krankenhauskeime getan wird.

 Nach anonymen Hinweisen ermittelt die Staatsanwaltschaft in Münster.

Nach anonymen Hinweisen ermittelt die Staatsanwaltschaft in Münster.

Foto: ddp, ddp

Seit 2006 beschäftige sich das Gesundheitsamt der Stadt intensiv mit die Gefahr, dass sich Patienten in Krankenhäusern mit resistenten Erregern anstecken können. Dabei achte das Gesundheitsamt speziell auf MRSA, den sogenannten multiresistenten Staphylococcus aureaus, erklärte Amtsleiter Heiko Schneitler.

So sei in den 13 Krankenhäusern der Stadt ein einheitliches Vorgehen gegen MRSA etabliert. Drei Krankenhäuser führen ein generelles Aufnahmescreening durch. Eine Überprüfung des MRSA-Konzeptes und der Umsetzung der Hygienevorschriften des Robert-Koch-Instituts ergab 2008, dass 93 Prozent der Einrichtungen über ein MRSA-Konzept verfügten, das den Instituts-Empfehlungen entsprach. Steckten sich Patienten mit MRSA an, wurden sie in 96 Prozent der Fälle geheilt entlassen.

"Hoher Standard in Düsseldorf"

Etwa 30 000 Patienten jährlich sterben in Deutschland an Infektionen, die sie sich im Krankenhaus zugezogen haben. Heiko Schneitler betonte, dass man diese Zahl nur verringern, nicht aber ganz abschaffen könne. "In Düsseldorf haben wir bereits einen höheren Standard als in anderen Städten", sagte Schneitler. Auch erklärte er, dass dies für die Krankenhäuser zusätzliche Kosten bedeute, die sie nicht erstattet bekommen würden. Deshalb forderte SPD-Ratsmitglied Cornelia Mohrs, die Kassenärztliche Vereinigung zu einer Übernahme der Kosten zu bewegen.

Geplant ist, zukünftig das städtische MRSA-Netzwerk weiter auszubauen. Die bisher im Krankenhausbereich erreichten Qualitätsstandards sollen unter Sicherung der Finanzierung auch auf den ambulanten Bereich ausgewertet werden, so das Gesundheitsamt.

(RP)
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