Seltener Komet Neowise über Düsseldorf zu sehen

Düsseldorf · Seit Tagen ist der Komet Neowise im Nachthimmel zu sehen – in der Nacht zu Sonntag auch über Düsseldorf. Dabei war es gar nicht so einfach, ihn mit dem bloßen Auge einzufangen.

Fotos: Komet Neowise am Himmel über Düsseldorf
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Komet Neowise am Himmel über Düsseldorf

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Foto: Christoph Schroeter

Der Himmel war klar, die Sicht perfekt. Auch über der Landeshauptstadt Düsseldorf war der Komet Neowise in der Nacht zu Sonntag zu sehen, obwohl er nicht wirklich leicht zu finden ist. Die Dunstschichten am Horizont und vor allem das Streulicht der Großstadt machen ihn mit bloßen Augen schwer zu erkennen. Ein Opernglas oder Fernglas helfen sehr, ihn richtig zu Gesicht zu bekommen. Diese Aufnahme entstand mit einer digitalen Vollformatkamera.

Der Anblick ist wirklich rar: Alle 5000 bis 7000 Jahre kommt der Komet Neowise der Erde so nah, dass er mit bloßem Auge zu sehen ist – so wie derzeit.

„Am 23. Juli steht er der Erde am nächsten“, sagt die Wissenschaftlerin Carolin Liefke vom Haus der Astronomie in Heidelberg. Dann beträgt seine Entfernung „nur noch“ 103 Millionen Kilometer. Das entspricht ungefähr zwei Dritteln des mittleren Abstands der Erde zur Sonne. Doch bis zum 23. Juli müssen Sternengucker nicht warten: Schon jetzt erscheint der Komet morgens gegen 3 Uhr am nordnordöstlichen Sternenhimmel, bevor er von der aufgehenden Sonne überstrahlt wird. So wie am Sonntag über Düsseldorf. Ab dem 18. Juli wird Neowise laut Liefke nur noch in den Abendstunden zu sehen sein.

Entdeckt wurde der Komet erst am 27. März, und zwar vom Weltraumteleskop „Wise“. In den vergangenen Tagen durchlief der neue Schweifstern den sonnennächsten Punkt seiner Bahn, nun entfernt er sich wieder von unserem Zentralgestirn. Ein spektakuläres Foto des kosmischen Besuchers gelang vor wenigen Tagen einem Kosmonauten an Bord der Internationalen Raumstation ISS.

Zwar ziehen häufig Kometen an der Sonne vorbei, doch die meisten sind nur in Fernrohren zu sehen. Sehr selten sind dagegen die spektakulär hellen Schweifsterne wie zum Beispiel die prächtigen Kometen Hale-Bopp und Hyakutake aus den 1990er Jahren.

Kometen gelten als Überbleibsel der Entstehung unseres Sonnensystems vor rund 4,6 Milliarden Jahren. Sie werden oft mit schmutzigen Riesen-Schneebällen aus Eis, Staub und Stein verglichen. Wenn diese Brocken sich auf ihrer Reise durchs All der Sonne nähern, bilden sie oft Gas- und Staubschweife aus.

(mja/fvo/afp/dpa)
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