Marathon in Düsseldorf Negesse peilt den Streckenrekord an

Düsseldorf · 16.000 Athleten gehen bei der 12. Auflage des Metro Group Marathon an den Start und zeigen sich in grandioser Verfassung. Der Äthiopier Endeshaw Negesse versucht derweil, in Düsseldorf Geschichte zu schreiben.

 Diese Straßen werden während des Marathons gesperrt.

Diese Straßen werden während des Marathons gesperrt.

Foto: Isotype/Schnettler

Morgen ist der Tag gekommen, an dem sich eine ganze Stadt in Bewegung setzt. Knapp 16 000 Teilnehmer haben sich für die 12. Auflage des Metro Group Marathon gemeldet, rund 400 000 Zuschauer werden am Streckenrand erwartet. Natürlich wirkt sich diese außergewöhnliche Resonanz auch positiv auf die Motivation der Läufer aus, und so verbreiten drei der namhaftesten Vertreter im Rahmen einer letzten Pressekonferenz ihren Optimismus.

Vor allem die US-Amerikanerin Annie Bersagel zeigte sich angesichts der morgigen Aufgabe in bester Verfassung. Erst vor einigen Wochen trumpfte die 31-Jährige bei den Halb-Marathon Weltmeisterschaften in Kopenhagen groß auf. Mit ihrem 13. Platz und der damit verbundenen Bestzeit von 1:10:09 Stunden sind die eigenen Erwartungen für Düsseldorf gestiegen: "Das Ergebnis aus Kopenhagen war eine riesige Überraschung. Jetzt werde ich versuchen, unter 2:30 Stunden zu laufen", sagt Bersagel. Vielleicht wird ihr die angeheftete Startnummer "F7" dabei helfen - schließlich wird diese Zahl im Marathon als Glückssymbol verstanden.

Die schnellsten Läufer beim Düsseldorfer Marathon 2013
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Die schnellsten Läufer beim Düsseldorfer Marathon 2013

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Hohe Ambitionen hegt zudem der äthiopische Superstar Endeshaw Negesse. Mit gerade einmal 24 Jahren ist der Marathongewinner von Italien (Florenz 2009) sowie der Vierte von Dubai (2013) bereits zur absoluten Weltspitze aufgestiegen. "Ich musste wegen meiner Knieverletzung eine längere Pause einlegen, jetzt bin ich wieder fit", erklärt Negesse. Vier Monate bereitete sich der Afrikaner auf den Citylauf im Herzen der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt vor. Nun will er beweisen, dass er immer noch zu den Besten gehört. "Ich traue mir sogar zu, den Rekord zu brechen", lautet seine Kampfansage. Der Streckenrekord liegt bei 2:07:48 Stunden und wurde von seinem Landsmann Dereje Tulu Debele aufgestellt. Kampflos wird Debele das Feld sicherlich nicht räumen.

Einen interessanten Vergleich stellte derweil André Pollmächer auf. Vertraut man den Worten von Deutschlands bestem Marathonläufer, so ist der Wettbewerb mit Weihnachten gleichzusetzen: "Das Ergebnis ist wie ein Geschenk, das man auspackt - eine Überraschung." Demnach lehnt der Mann aus Riesa grundsätzliche Prognosen ab, plant aber trotzdem in einem Bereich von 2:12 Stunden zu landen. "Eine 12 sollte schon vorstehen, das ist mein Wunsch. Doch die Wahrheit befindet sich draußen."

So lief der Start beim Düsseldorfer Marathon 2013
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Während die Zukunft also offen ist, liegt die Entstehung des Marathons 2500 Jahre zurück. Im September 490 v. Chr. lief ein Athener Soldat von Marathon in seine Heimat zurück, um die frohe Botschaft des Sieges über die Perser zu verkünden. Getragen von dem unbändigen Willen die Nachricht zu verbreiten, überwand er 42 Kilometer. Als der Soldat ankam, schrie er die Worte "Wir haben gesiegt" und verstarb. Die Geschichte ist sogar noch heute aktuell und symbolisiert den Weg zur Zivilisation und Freiheit Europas. Um das diesjährige Jubiläum zu würdigen, ließ sich Griechenlands Generalkonsul Gregory Delavecouras eine Besonderheit einfallen: Demnach wird morgen jeder Sieger mit einem Olivenkranz, entstanden aus den Bäumen der Grabstätte Marathons, gekrönt. "Der Marathon hat Tradition und verkörpert den Traum, sich bis ans Limit zu pushen", sagt Delavecouras.

(RP)
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