Bilk Nächtlicher Notruf: Alle wollten helfen

Düsseldorf · Kurz nach Mitternacht herrscht in der Planetenstraße üblicherweise längst schläfrige Ruhe. In der Nacht zum vergangenen Freitag wurde die durch gellende Schreie zerrissen. "Hilfe, Hilfe" schrie eine Frau, immer wieder, "Hilfe, Polizei".

Bestimmt 20 Mal hörte sie die panischen Hilferufe in jener Nacht, erzählt RP-Leserin Ursula N. Erst erschrocken, dann zunehmend beruhigt und schließlich sogar beeindruckt. Denn in die Hilferufe der Frau mischten sich immer mehr andere Stimmen. "Ich komme", "Bin gleich da", "Wir helfen Ihnen" — die ganze Nachbarschaft schien auf den Beinen."Es hat ein, zwei Minuten gedauert, und dann strömten aus allen Richtungen Menschen herbei, mit wehenden Haaren und Kleidern, die sie teils offensichtlich in Windeseile übergestreift hatten", sagt Ursula N. stolz auf ihre Nachbarschaft. "Wie viele Leute — vor allem Frauen — da spontan ihre Betten und Sofas verlassen haben, um zu helfen — das hat mich wirklich sehr beeindruckt." Schließlich hört man sonst so oft vom Gegenteil, von desinteressierten Augenzeugen oder gleichgültigen Beobachtern. "Diese Hilfsbereitschaft war einfach großartig." Irgendwie hat der Nachbarschaftsauflauf die schreiende Frau dann auch beruhigt. Sie ging nach Hause, wo die Polizei sie stark alkoholisiert, aber sicher antraf. Grund für ihre Panik war vermutlich ein Beziehungsstreit.

Für die Bilker Nachbarn spielte der Anlass aber keine Rolle. Die waren sicher froh, dass der Notfall sich so schnell und undramatisch aufgelöst hatte. Und sie helfen sicher auch beim nächsten Mal.

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