13 Schmidt-Rottluff-Stipendiaten zu Gast in Düsseldorf Nachwuchs-Künstler in der Kunsthalle

Düsseldorf (dpa). Die Kunsthalle Düsseldorf präsentiert ab Samstag Arbeiten von neun jungen Künstlern, die von 1999 bis 2002 Stipendiaten der angesehenen Karl Schmidt-Rottluff-Stiftung waren (bis 23. November). Das mit je rund 32 000 Euro dotierte Stipendium, das der Mitbegründer der "Brücke" 1975 zur Förderung des künstlerischen Nachwuchses eingerichtet hat, wird wegen sinkender Zinserträge der Künstlerstiftung seit 2000 nur noch alle zwei Jahre an vier junge Künstler vergeben. Das berichtete Ulrike Groos, Leiterin der Kunsthalle, am Freitag in Düsseldorf, wo die Ausstellung der Schmidt-Rottluff-Stipendiaten seit 1989 "Tradition" hat.

<P>Düsseldorf (dpa). Die Kunsthalle Düsseldorf präsentiert ab Samstag Arbeiten von neun jungen Künstlern, die von 1999 bis 2002 Stipendiaten der angesehenen Karl Schmidt-Rottluff-Stiftung waren (bis 23. November). Das mit je rund 32 000 Euro dotierte Stipendium, das der Mitbegründer der "Brücke" 1975 zur Förderung des künstlerischen Nachwuchses eingerichtet hat, wird wegen sinkender Zinserträge der Künstlerstiftung seit 2000 nur noch alle zwei Jahre an vier junge Künstler vergeben. Das berichtete Ulrike Groos, Leiterin der Kunsthalle, am Freitag in Düsseldorf, wo die Ausstellung der Schmidt-Rottluff-Stipendiaten seit 1989 "Tradition" hat.

Zur Tradition gehört auch, dass heute erfolgreiche Ex-Stipendiaten als Gäste teilnehmen. In diesem Jahr sind mit Bogomir Ecker und seinen knallrot von der Decke hängenden "Trillerpfeifen", Pia Stadtbäumers bemalten Bronzefiguren eines "Hirtenknabenspiels", zu dem sich der Betrachter dazugesellen kann, sowie Katharina Sieverding drei Düsseldorfer Künstler zu sehen. Einer der ersten Stipendiaten war Reinhard Voigt. Der in den USA lebende Künstler ergänzt die Ehemaligen-Schau mit einem aus bunten Karos gepixeltem Frauenporträt aus den 70er Jahren.

Der Maler Thomas Scheibitz, die Medienkünstlerin Marita Maul, die Fotokünstlerin Susanne Bürner (alle Berlin) und die Münchner "Installateurin" Alexandra Ranner sind die derzeitigen Stipendiaten des Jahres 2002. Während Bürner Fotografien von Fenstern als "Einblicke/Ausblicke" zeigt und Maul 160 Kaffeekannen - akustisch untermalt von Motorradgeräuschen - im Kreis aufstellt, verstört Ranner mit ihrer Raum greifenden Installation eines um die Ecke biegenden "Flures". Die Arbeit macht den Besucher zum Voyeuristen, der einen Mann betrachtet der wiederum eine Szene betrachtet. Es bleibt dabei allerdings unklar, ob hier getanzt oder geprügelt wird.

Zu den zweifellos stärksten Arbeiten gehören zwei Videos von Christian Jankowski aus Berlin. Zum einen sieht der Besucher einen Dokumentarfilm mit Interviews, die mit arbeitslosen Schauspielern vor den Toren der Filmfabrik "Cinecittà" in Rom oder Besuchern der Filmstudios entstanden sind. Zum anderen spielen die Interviewpartner in einem eigens gedrehten Film ihre Lieblings- oder Traumrollen. Da ruft in der Filmgroteske ein Held im Stil der Christusfilme seinen Zuhörern zu, "Dialog ist besser als Gewalt" und erhält zur Antwort: "Die schlimmsten Lügen kommen aus Hollywood."

Von Antje Lorscheider

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