Bauen in Düsseldorf Bezirkspolitik will Abriss des Parkhauses Moselstraße

Unterbilk · Die Politiker der Bezirksvertretung 3 haben im Zusammenhang mit der Neugestaltung noch einige Wünsche. So soll nach Möglichkeit das alte Parkhaus Moselstraße abgerissen, das historische Gebäude der Hafenmeisterei aber erhalten werden.

 Bei dem Siegerentwurf von Schulz+Schulz docken vier miteinander verbundene, kreisförmige Gebäude direkt an den alten Landtag an. 

Bei dem Siegerentwurf von Schulz+Schulz docken vier miteinander verbundene, kreisförmige Gebäude direkt an den alten Landtag an. 

Foto: Schulz und Schulz/Marcel Kusch / Simulation Schulz und Schulz

Die Animationen des Leipziger Architektenbüros Schulz+Schulz sehen beeindruckend aus. Der Siegerentwurf für die Erweiterung des Düsseldorfer Landtags sieht vier Ringmodule vor. Diese nehme die ebenfalls von runden Formen geprägte Architektur des Bestandsgebäudes auf, sind durch Brücken miteinander verbunden und stehen zum Teil auf Säulen. Der Komplex soll sich im Halbkreis vom Altbau des Landtags um den Rheinturm herumziehen und so eine städtebauliche Beziehung mit dem Bürgerpark eingehen. Durch Photovoltaikanlagen soll der Neubau über 80 Prozent seines Stromverbrauchs selbst decken können.

In der Jury, die den Entwurf von Schulz+Schulz aus über 30 Entwürfen ausgewählt hatte, saßen auch mehrere Politiker der Bezirksvertretung 3, unter anderem der zweite stellvertretende Bürgermeister Marko Siegesmund von der SPD, Linken-Bezirksvertreter Dieter Sawalies  und Vera Esders von den Grünen. „Uns war wichtig, dass sich die Planung für einen Neubau an dem Rheinturm und dem bestehenden Landtagsgebäude orientiert“, sagt Siegesmund. Und obwohl auch die Meinung der übrigen BV-Mitglieder zu den vorgestellten Plänen überwiegend positiv ausfiel, beschloss das Gremium, der Stadt bei der weiteren Planung des neuen Landtags einige Punkte zur Überarbeitung auf die Liste zu setzen.

So ist es den Bezirksvertretern wichtig, darauf zu achten, dass der Neubau die bestehende Frischluftschneise zwischen dem Rhein und der dicht bebauten Innenstadt nicht versperrt. Auch beim Punkt Parken könnten die aktuellen Pläne noch verbessert werden. Ein Shared Space an den Einfahrten zur Tiefgarage des neuen Landtags könnte für Fußgänger und Radfahrer zum Hindernis werden. Bedenkenswert sei, eine Verbindung zwischen der Tiefgarage des Altbaus und dem Neubau zu schaffen. Ein seit langem gehegter Herzenswunsch der BV, der sich im Rahmen des Neubaus realisieren ließe, wäre zudem der Abriss des in die Jahre gekommenen und unansehnlichen Parkhauses Moselstraße.

Was im aktuell vorliegenden Plan der Architekten aus Leipzig nicht auftaucht, ist das historische Gebäude der alten Hafenmeisterei. Das kleine Häuschen am Fuße des Rheinturms stünde dem aktuell vorgesehenen Neubau im Weg. Abgerissen werden soll es jedoch nicht, darin sind sich die Lokalpolitiker über die Fraktionsgrenzen hinweg einig. „Es gibt nicht viel Historisches im Düsseldorfer Hafen“, gibt Dieter Sawalies zu bedenken. „Und die alte Hafenmeisterei ist identitätsstiftend.“ Auch der Landtag, diese Signale kamen bereits, will das Bauwerk erhalten, nötigenfalls an einen anderen Ort versetzen lassen. Dieser Auftrag dürfte Schulz+Schulz noch mit auf den Weg gegeben werden.

Der Neubau des Düsseldorfer Landtags wird nötig, weil das Gebäude aus den 1980er Jahren dem modernen Bedarf des Parlaments nicht mehr gerecht wird. So war der Komplex ursprünglich für nur drei Fraktionen geplant worden, inzwischen arbeiten dort fünf. Im Zuge der Erweiterung soll auch der angrenzende Bürgerpark aufgewertet werden, angedacht ist etwa die Idee eines sogenannten Parlamentshains.

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