Todesfälle bei Po-Vergrößerungen Haft und Berufsverbot für Düsseldorfer Schönheitschirurgen

Düsseldorf · Zwei seiner Patientinnen starben nach einer Po-Vergrößerung, eine dritte überlebte knapp. Trotz des Urteils kam der Arzt vorerst aus der U-Haft frei.

Der angeklagte Arzt (l.)  im Saal des Landgerichts neben Verteidiger Michael Noll Foto: David Young/dpa

Der angeklagte Arzt (l.)  im Saal des Landgerichts neben Verteidiger Michael Noll Foto: David Young/dpa

Foto: dpa/David Young

Fast fünf Jahre Haft oder Freispruch: So weit lagen der Staatsanwalt mit seinem Strafantrag und die Verteidiger mit ihrem Schlussplädoyer am Dienstag im Fall eines Schönheitsoperateurs (50) auseinander. Dem Chirurg war seit Ende September beim Landgericht vorgeworfen worden, den Tod von zwei seiner Patientinnen bei Operationen zum künstlich vergrößerten „Brazilian Butt“ verschuldet zu haben, eine dritte Patientin hatte den Eingriff nur knapp überlebt. Am Dienstag verkündeten die Richter ihr Urteil. Sie verhängten eine Haftstrafe von drei Jahren und vier Monaten gegen den Chirurgen, sprachen zugleich ein vierjähriges Berufsverbot für alle chirurgischen Tätigkeiten gegen ihn aus. Nur unter Auflagen kam der 50-Jährige nach dem Urteil aus der U-Haft wieder frei.