Nach Mord an Frau in Düsseldorf Zielfahnder spüren mutmaßlichen Messermörder in Spanien auf

Düsseldorf · Der Mann, der eine 36-Jährige in der vergangenen Woche auf offener Straße in Düsseldorf niederstach, versteckte sich in Spanien. Am Mittwoch wurde er verhaftet. Die Staatsanwaltschaft wird jetzt seine Auslieferung beantragen.

Auf der Bachstraße in Düsseldorf-Friedrichstadt wurde die Frau blutend gesehen. (Bild vom Polizeieinsatz in der vergangenen Woche)

Auf der Bachstraße in Düsseldorf-Friedrichstadt wurde die Frau blutend gesehen. (Bild vom Polizeieinsatz in der vergangenen Woche)

Foto: Fotos: Wulf Kannegießer, Polizei Düsseldorf | Montage: Schnettler

Am Ende war es wohl sein Handy, das ihn verriet: Ali S., 44-jähriger Kiosk-Angestellter und mutmaßlich der Mörder einer seiner Kundinnen, ist am Mittwochmittag von der spanischen Polizei verhaftet worden. Zielfahnder des Bundeskriminalamts hatten die Spur des gebürtigen Iraners bis nach Sevilla verfolgt. Dort hätten die spanischen Behörden „Maßnahmen“ eingeleitet, sagt Staatsanwalt Martin Stücker, mit denen der Gesuchte geortet werden konnte.

 Nach dem Tod der  36-Jährigen legten Freunde und Anwohner Blumen am  Tatort an der Bachstraße nieder.

Nach dem Tod der  36-Jährigen legten Freunde und Anwohner Blumen am  Tatort an der Bachstraße nieder.

Foto: RP/Christoph Schroeter

Wo und wie genau die Festnahme ablief, wusste Stücker gestern selbst noch nicht. Er hofft, heute Einzelheiten zu erfahren und sagt: „Wir sind sehr froh, dass wir dank der guten Zusammenarbeit mit den spanischen Justiz- und Strafverfolgungsbehörden unseren Verdächtigen festsetzen konnten.“ Jetzt muss er zügig die Auslieferung des mutmaßlichen Mörders beantragen, der seit neun Tagen mit internationalem Haftbefehl gesucht wurde. Wie schnell S. dann in Düsseldorf angeklagt werden kann, liege wiederum am Tempo der spanischen Justiz.

Ali S. steht im dringenden Verdacht, am Montag vergangener Woche am frühen Morgen eine 36-jährige Düsseldorferin getötet zu haben. Zeugen hatten ihn gesehen, als er der Frau vor ihrer Haustür auflauerte, sie dann über die Bachstraße verfolgte und in Höhe der dortigen Grundschule niederstach. Sein Motiv soll unerwiderte Liebe gewesen sein. Bekannten des Opfers zufolge kannte er die 36-Jährige aus dem Kiosk, soll sich in einen Liebeswahn hineingesteigert haben. Nachbarin berichteten unserer Redaktion, er habe ihr nachgestellt, sie mit Briefen überhäuft. Erst kurz vor der Tat soll sie gesagt haben, dass sie sich von dem 44-Jährigen bedroht fühle.

 Messerstecher Bachstraße bei Aktenzeichen XY

Messerstecher Bachstraße bei Aktenzeichen XY

Foto: ZDF

Der war nach dem Angriff auf die Frau in Richtung Brunnenstraße davon gerannt, wo ein SEK wenig später seine Wohnung durchsuchte. Da war der Mann, der als geistig zurückgeblieben gilt, bereits verschwunden. Am Mittwoch hatte die Polizei in der „ZDF-Sendung Aktenzeichen xy... ungelöst“ nach ihm fahnden lassen. Danach waren etliche Hinweise auf den unscheinbaren Mann eingegangen, den Zuschauer im Zug bei Münster und sogar auf Hawaii gesehen haben wollten. Vermutlich war Ali S. da längst in Spanien.

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