St. Peter Nach dem Brand: Messe macht Mut

Düsseldorf · Vor zwei Wochen zerstörte ein Großbrand den Dachstuhl von Sankt Peter in Friedrichstadt. Gestern feierten Hunderte von Gläubigen das Patrozinium unter freiem Himmel auf dem Kirchplatz. Die deutliche Botschaft: Aus einem Unglück kann auch Hoffnung erwachsen.

St. Peter ist eine Baustelle
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Foto: RP/Bretz

Pfarrer Paul-Ludwig Spies ist sichtlich gerührt. Noch an jenem folgenschweren Mittwoch vor zwei Wochen, als der Dachstuhl der katholischen Kirche St. Peter in Flammen aufging, schrieb Erzbischof Joachim Kardinal Meisner aufmunternd, dass "eine Gemeinde mehr ist als das aus Steinen gebaute Haus".

Wie zum Beweis haben sich gestern Hunderte von Gläubigen der Gemeinden St.Peter, St.Antonius und St. Martinus von Angermund bis Wersten auf dem Kirchplatz eingefunden, um unter freiem Himmel das Patrozinium zu feiern - und um sich gegenseitig Mut zu machen.

Die Messe steht ganz im Zeichen des Unglücks - und der Hoffnung, die daraus erwachsen kann. Eine der beiden Turmspitzen, die bei dem Brand beschädigt wurden, steht auf der Kirchentreppe, die Turmuhren zeigen noch immer die Brandzeit, 14:25 Uhr. Überschwänglich dankt der Pfarrer den Helfern, den Spendern und den zahlreich erschienenen "lebendigen Steinen der Kirche".

Nicht nur Geld - "viele namhafte Persönlichkeiten dieser Stadt haben gespendet", so Spies - ist zur Unterstützung von St.Peter geflossen. Für das Patrozinium und das anschließende Fest auf dem Kirchplatz haben die Malteser ein Zelt und 200 Liter Gulaschsuppe spendiert, viele Bäckereien aus dem Stadtteil gaben Kuchen.

Die KG "Elf vom Niederrhein" sorgte für die Lautsprecheranlagen, eine Blechbläserkapelle begleitete den Chor, eine Band spielte gratis, das Stadtsportamt kümmerte sich um die Bestuhlung. "Und das alles ohne einen einzigen Spendenaufruf", so Spies. "Die Unterstützung bis hierhin ist einfach fantastisch gewesen."

Bei der evangelischen Friedenskirche, die umgehend ihre Räumlichkeiten angeboten hatte, bedankt sich der Pfarrer explizit: "Wo gibt es eine bessere Ökumene als hier an der Basis?" Auch viele Köpfe der Kirche sind nach Friedrichstadt gekommen, darunter Stadtdechant Monsignore Rolf Steinhäuser. Als das "Te Deum" gesungen wird, reißt der Himmel auf, Kirche und Gemeinde liegen für einige Sekunden in gleißendem Sonnenlicht.

Und wie geht es nun weiter mit der Gemeinde und ihrem beschädigten Gotteshaus? René Omlor, der in Tränen ausbrach, als er "seine" Kirche in Flammen aufgehen sah, erhofft sich ein deutliches Signal aus Richtung des Erzbistums, speziell im Hinblick auf die Errichtung eines Notdachs.

(RP)
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