Erstklassige Küche vom Hindukusch Naan & Namak - Afghanistan in Bilk

Düsseldorf (dto). Von Düsseldorf nach Kabul in wenigen Minuten – seit Anfang des Jahres ist dies möglich. Mit dem "Naan & Namak" hat das erste afghanische Restaurant der Stadt eröffnet. Stilvolles, zurückhaltendes Design bestimmt das moderne Ambiente, bei der Küche geben Lamm, Reis und Teigtaschen den Ton an, aufregend gewürzt mit aromatischen Zutaten wie Koriander, Nelken, Orangenschalen oder Pistazien.

Düsseldorf (dto). Von Düsseldorf nach Kabul in wenigen Minuten — seit Anfang des Jahres ist dies möglich. Mit dem "Naan & Namak" hat das erste afghanische Restaurant der Stadt eröffnet. Stilvolles, zurückhaltendes Design bestimmt das moderne Ambiente, bei der Küche geben Lamm, Reis und Teigtaschen den Ton an, aufregend gewürzt mit aromatischen Zutaten wie Koriander, Nelken, Orangenschalen oder Pistazien.

Es muss nicht immer der Italiener sein. Wer einmal aufregend andere Geschmacksrichtungen kosten will, hat in Düsseldorf mannigfach Gelegenheit dazu. Restaurants entführen nach Vietnam ("Bénoa") oder Äthiopien ("Okra"), Russland ("Ermitage") oder in den Libanon ("Zedern Restaurant") — von den zahlreichen Japanern, Thailändern oder Indern der Stadt ganz zu schweigen. Die Landeshauptstädter sind verwöhnt, was exotische Gaumenfreuden anbelangt. Und doch ist es einem sympathischen Gastronomen gelungen, sie noch einmal so richtig zu überraschen. Anfang des Jahres hat Qassim Sulayman mit dem "Naan & Namak" das erste afghanische Restaurant der Stadt eröffnet.

Beim Griechen speist man nicht selten unter Fischernetzen, chinesische Lokale trumpfen gerne mit Aquarien auf — was mag uns beim Afghanen erwarten? Erfreulicherweise entpuppt sich das "Naan & Namak" als ein ausgesprochen stilvolles Restaurant, in dem exotischer Nippes keinen Platz findet, sondern angenehm zurückhaltendes Design den Ton angibt. Schwarze Lederbänke, dunkelrote Wände, alles nur dezent von Kerzenlicht erhellt — dies wäre sicherlich nicht der schlechteste Ort für ein romantisches Dinner-for-two. Die Einrichtung kann spielend mit der eines Szenelokals mithalten, wenn da nicht das Separée wäre. In diesem vom Rest des Restaurants durch Spitzbögen abgetrennten Bereich geht's mit Sitzkissen und Wasserpfeife authentisch afghanisch zu, ein Beamer wirft Bollywood-Streifen an die Wände, und ein bisschen fühlt man sich wie in einem Palast aus 1001 Nacht.

Die Küche des "Naan & Namak" arbeitet mit viel Lamm, Reis und Teigtaschen, gewürzt wird höchst geschmackvoll mit Zutaten wie Ingwer, Koriander oder Nelken. Erfreulicherweise haben auch Vegetarier eine große Auswahl, fast alle Vorspeisen kommen ohne Fleisch aus und klingen äußerst verlockend. Da wäre etwa "Aasch", eine reichhaltige Suppe mit hausgemachten Nudeln und Gemüse, serviert mit Joghurtsoße, frischem Koriander und Minze (4 Euro). In verschiedenen Versionen sind die pikanten, handgefertigten Teigtaschen "Sambosa" zu haben, zum Beispiel mit Erbsen, Kartoffeln und Koriander gefüllt (5,50 Euro). Es gibt milden Blumenkohl, der mit Curry, Ingwer und Zitrone abgeschmeckt ist (5 Euro), oder delikate Auberginenscheiben, die mit verschiedenen Gewürzen in einer Tomaten-Zwiebel-Soße gegart sind (5,50 Euro).

Krone der afghanischen Küche

Bei den Hauptgerichten ist Lamm Trumpf: "Qorma-e Sabszi" zum Beispiel ist ein aromatisch gewürztes Lammschmorfleisch, das überraschenderweise mit Rhabarber abgeschmeckt und mit frischem Blattspinat und Basmatireis serviert wird (10,50 Euro). Auch der Lammspieß "Kabab-e Tekka" ist empfehlenswert: Das Fleisch wird 24 Stunden lang mariniert und dann auf Holzkohle gegrillt, dazu gibt es Reis und Salat (11,50 Euro). Als Krone der afghanischen Küche gilt "Qabeli Kabuli", ein Ehrenmahl zur Bewirtung besonderer Gäste, das im "Naan & Namak" nach Kabuler Art zubereitet wird: Basmati-Dampfreis wird mit ausgewählten Gewürzen, Rosinen, Karotten, Orangenschalen, Mandeln und Pistazien aromatisiert und mit geschmortem Lammfleisch in einer Tomaten-Zwiebel-Soße serviert (10,50 Euro). Wer danach noch ein bisschen Platz im Magen hat, sollte unbedingt eines der Desserts versuchen, etwa "Ferni", einen cremigen Sahnepudding mit Kardamon und Pistazien (4,50 Euro), oder das "Dessert Naan & Namak": Datteln und Feigen im Blätterteigmantel, die mit Karamellsoße und exotischen Nüssen serviert werden (6 Euro).

Wenn man in Afghanistan Gastfreundschaft beweisen möchte, wird eine Einladung zu Brot und Salz ausgesprochen. Daher hat Qassim Sulayman sein Restaurant "Naan & Namak" benannt, was übersetzt Brot und Salz bedeutet. Sulayman und sein ungemein nettes und zuvorkommendes Service-Team haben sich als glänzender Gastgeber erwiesen. Und dank ihnen wissen wir nun, dass die außergewöhnliche afghanische Küche weit mehr zu bieten hat als Brot und Salz.

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