Vorwürfe in anonymem Brief Muskator-Beschäftigte bangen

Düsseldorf · Die Gewerkschaft NGG wirft dem Futtermittelhersteller Muskator vor, mit den Gehaltszahlungen im Rückstand zu sein. In einem anonymen Brief werden schwere Vorwürfe gegen die Geschäftsführung erhoben.

 120 Mitarbeiter beschäftigt das Düsseldorfer Muskator-Werk im Industriehafen.

120 Mitarbeiter beschäftigt das Düsseldorfer Muskator-Werk im Industriehafen.

Foto: Andreas Bretz

Die Mitarbeiter des Düsseldorfer Futtermittelherstellers Muskator im Industriehafen bangen offenbar um ihre Jobs. In einem anonymen Brief an die Geschäftsleitung, der unserer Redaktion vorliegt, klagen mehrere Mitarbeiter darüber, dass Muskator den Beschäftigten seit längerem die Gehälter vorenthalte.

In dem Schreiben heißt es: "Seit Monaten zahlen Sie keine Gehälter und verschleiern Ihr Vorgehen. Sie halten uns hin und verlangen, dass wir Abschlagszahlungen auf kommende Gehälter verlangen." Das Verhalten des Unternehmens wird als "verwerflich" bezeichnet. Weiter heißt es, die Beschäftigten seien "voller Angst um unsere Arbeitsplätze".

Muskator reagiert nicht

Dieter Schormann, Geschäftsführer der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten, kennt die Probleme der Beschäftigten. "Wir wissen, dass Muskator seit mindestens einem Jahr mit den Zahlungen von Löhnen und Gehältern hinterherhinkt", sagte der Gewerkschafter im Gespräch mit der Rheinischen Post. Zunächst sei Muskator immer nur rund einen Monat in Verzug gewesen. Jetzt seien es bereits sechs Wochen. "Wir werden als Gewerkschaft nun prüfen, ob wir arbeitsrechtliche Schritte einleiten", sagt Schormann. Bereits vor einigen Wochen habe man den Beschäftigten der Muskator-Werke angeboten, als Gewerkschaft an die Öffentlichkeit zu gehen, um so auf die ausstehenden Gehaltszahlungen aufmerksam zu machen. "Die Mitarbeiter aber hatten Angst, so noch wahrscheinlicher ihren Arbeitsplatz zu verlieren", so Schormann.

Nach Aussagen des Gewerkschafters hat Muskator bereits vor einem Jahr einen Standort in Baden-Württemberg verkauft, um an finanzielle Mittel für Löhne, Bedienung der Verbindlichkeiten und Betriebsmittel zu gelangen. Auch andere Werke würden verkauft.

Der Geschäftsführer der Muskator Werke, Michael Moll, war am Freitag nicht telefonisch erreichbar, ebenso kein anderer Mitarbeiter der Firma. Auf eine E-Mail, in der darum gebeten wurde, den Vorwurf der ausstehenden Gehaltszahlungen aufzuklären, reagierte Muskator gestern nicht.

(RP/jco)
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