Proberäume vor dem Aus Musikbunker soll verkauft werden

Düsseldorf · Ab dem 1. April steht der Musikbunker am Gatherweg, der wegen Brandschutzmängel derzeit nicht genutzt werden darf, zum Verkauf. Das gab Kulturdezernent Hans-Georg Lohe auf der Sitzung des Kulturausschusses am Donnerstag bekannt.

Bis dahin müsse geprüft werden, ob die Stadt oder ein privater Investor das Gebäude kauft und saniert. Angaben zum Kaufpreis des Bunkers könnten derzeit nicht gemacht werden, sagte Lohe.

Im Dezember hatte der Pächter des Musikbunkers, Heinz Camp, die Mieter darüber informiert, dass die Proberäume aufgrund von Brandschutzmängeln nicht mehr genutzt werden dürfen. Nach Angaben der Stadt seien rund 80 Bands von der Räumung betroffen. Aus Sicht des Bauaufsichtsamtes könnten die Mängel jedoch behoben werden. Einen entsprechenden Bauantrag habe der Pächter bislang jedoch nicht eingereicht. Deshalb veranlasste die Eigentümerin des Bunkers, die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, jetzt den Verkauf des Gebäudes. Geplant ist, die Immobilie an den Höchstbietenden zu verkaufen. Auch die Stadt ist an einem Ankauf interessiert.

"Wenn die Musikräume wegfallen, wäre das ein harter Schlag für die Musikszene der Landeshauptstadt", erklärte Grünen-Ratsfrau Clara Deilmann gestern. Sie sprach sich dafür aus, die erforderlichen Investitionen zu tätigen, um den Bunker auch weiterhin als Proberaum-Zentrum nutzen zu können. Neben der Grünen-Fraktion setzen sich auch die SPD und die CDU-Fraktion für den Erhalt der Proberäume ein.

Bis zum 31. März bleibt der Stadt nun Zeit, eine Entscheidung zu treffen. Realistisch sei, einen Investor zu finden, der den Bunker ankauft, die notwendigen Investitionen tätigt und die Immobilie anschließend für eine Proberaumnutzung weiter betreibt. Ein Modell, dass sich laut Lohe bereits im Atelierhaus an der Walzwerkstraße bewährt habe. In dem Künstlerquartier unterhält die Stadt Düsseldorf 63 von insgesamt 76 Ateliers.

Die Musiker selbst wollen den Bunker mit einer Unterschriftenaktion retten. Außerdem seien sie bereit, Brandschutzwachen zu organisieren oder einen Verein zu gründen, der für die finanzielle Unterstützung der Sanierung sorgt.

(jco)
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