Serie Museums-Trip (3) Kunst mit Tunnelblick

Düsseldorf · Wenn draußen heiß ist, gehen wir ins kühle Museum. Welche einen Besuch wert sind, erfahren Sie bei uns. Tipp 3: Das KIT – Kunst im Tunnel bietet wechselnde Ausstellungen junger Künstler. Und zwar, nicht falsch verstehen: unterirdisch.

 Das Kit-Café ist ein beliebter Treffpunkt am Rhein und der Eingang zum Museum.

Das Kit-Café ist ein beliebter Treffpunkt am Rhein und der Eingang zum Museum.

Foto: Nicole Lange

Es gibt zwar bis zu sechs Wechselausstellungen pro Jahr, eigentlich aber ist im „KIT – Kunst im Tunnel“ das erste Exponat das Museum selbst. Nur ein geräumiger Glaspavillon mit einem belebten Café ist davon an der Rheinuferpromenade zu sehen, in dem sich der Eingang befindet. Eine Treppe führt von dort in das Museum hinunter (es gibt auch einen Aufzug), das zwischen den beiden Röhren des Rheinufertunnels unter der Erde liegt. Der Ausstellungsraum, langgezogen, schief und abschüssig, ist tatsächlich ein Relikt des Tunnelbaus. Er war bereits seit Anfang der 90er Jahre von der Kunstszene begeistert genutzt worden, die das Ambiente für besondere Ausstellungen nutzen wollte. Später war der Raum aber eine Weile in Vergessenheit geraten.

2007 startete mit der Schau „Hotel Kerberos“ der Museumsbetrieb in seiner heutigen Form. Zu sehen gibt es seither vornehmlich die Werke – etwa Installationen, Bilder, Fotos und Skulpturen – junger Künstlerinnen und Künstler, die hier auf Einladung der Künstlerischen Leiterin Gertrud Peters ihre Ausstellungen gestalten. Das KIT soll, so heißt es auf seiner Webseite, für Unterstützung, Akzeptanz und Anerkennung junger Künstler sorgen und ihnen erste Erfahrungen mit dem institutionellen Ausstellen ermöglichen.

Adresse. Anfahrt. Preise Das KIT liegt an bzw. unter der Rheinuferpromenade fast auf der Höhe der Villa Horion. Die Adresse lautet Mannesmannufer 1b. Man erreicht das Museum problemlos mit der Straßenbahn (Linien 706, 708, 709; Haltestellte: „Landtag/Kniebrücke“) oder mit dem Auto (Parkplätze in der Nähe gibt es nbeispielsweise unter der Kniebrücke).

 Aktuell ist im KIT die Ausstellung von Natalie Häusler zu sehen.

Aktuell ist im KIT die Ausstellung von Natalie Häusler zu sehen.

Foto: Nicole Lange

Geöffnet ist das Museum dienstags bis sonntags und an Feiertagen von 11 bis 18 Uhr. Der Eintritt beträgt 4 Euro, ermäßigt 3 Euro, Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre haben freien Eintritt. Die Düsseldorfer Art-Card gilt. An jedem zweiten Sonntag im Monat ist freier Eintritt.

Kühl? Es geht. In den oberen Teil des Ausstellungsbereiches in der Nähe der Treppe gelangt offenbar noch viel warme Luft von draußen, einen spürbaren Temperaturunterschied gibt es dort nicht. Je weiter man auf der Suche nach etwas Erholung vom Hochsommer aber den abschüssigen Museumsgang entlang schreitet, desto angenehmer wird die Raumtemperatur. Richtig schön kühl ist es aber auch ganz unten nicht, das sicherheitshalber mitgebrachte Strickjäckchen/Jackett werden die Besucherinnen und Besucher nicht brauchen.

Cool! Aktuell (und noch bis zum 23. September) läuft mit „Natalie Häusler. Honey“ erst die vierte Einzelschau in der Museumsgeschichte. Die Künstlerin hat den Raum genutzt und ihn gefüllt mit einem crossmedialen Gesamtkonzept, bei dem auch Sprache eine entscheidende Rolle spielt. Zentrales Objekt ist ein flacher Pool, rundum von Steinen umgeben. Auf den Kacheln des Beckens steht Buchstabe für Buchstabe die Geschichte des Bades Basebas (Sie wissen schon, König David, der Ehebruch...), die man sich auch über Kopfhörer am Objekt erzählen lassen kann.

Ambiente Der abfallende Tunnel ist ungewöhnlich für einen Museumsraum und macht neugierig, zumal man mit jedem Schritt bergab etwas tiefer in die Erde steigt. Der Rest wechselt mit der Ausstellung: Die für sich recht sterilen Betonwände erlauben es jedem Künstler, die Raumstimmung ganz neu auszuloten. Übrigens herrscht kein Verkehrslärm: Obwohl die Autos ganz in der Nähe vorbeirauschen, sind sie nicht zu hören.

Caféteria/Shop Das Café ist auch unabhängig vom Museum ein beliebter Treffpunkt mit vielen Außenplätzen und Rheinblick und hat wochentags von 10 bis 1 Uhr geöffnet, freitags und samstags bis 3 Uhr, sonntags bis Mitternacht. Die Karte bietet eine reiche Auswahl von Frühstück über Mittagskarte, Kuchen, Tapas und Salatteller bis zu Longdrinks und Weinen. Einen Museumsshop gibt es nicht.

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