Fotos Mülltagebuch einer vierköpfigen Familie
Mutter Ana Erika Lemes Dittrich (41), Vater Johannes Goebel (35) und ihre beiden Söhne Felix (9) und Vinzenz (8) (von links) aus Unterrath versuchen, so wenig Müll wie möglich zu produzieren. Eine Woche lang hat die vierköpfige Familie dokumentiert, was alles so anfällt. Um möglichst wenig Verpackungsmüll zu verursachen, kaufen die Vier viele Lebensmittel im Unverpackt-Supermarkt. Dort kann man sie in eigene Behälter abfüllen.
Montag: Los geht’s! Zum Start der Dokumentation unserer Müllproduktion haben wir erst mal den Müll runtergebracht. Es war sowieso gerade nötig.
Dienstag: Wie man auf dem Foto sieht, ist am Montag schon viel Biomüll angefallen. Wir haben einen Schrebergarten und Kompostierung ist für uns sehr wichtig. Manche Verpackungen im Müll stammen noch aus der Zeit, als wir sehr viel im normalen Supermarkt eingekauft haben.
Etwa zwei Mal die Woche gehen wir im Unverpackt-Supermarkt einkaufen. Dort kann man viele Produkte aus Containern selbst in Gefäße füllen.
Auf unserem Einkaufszettel für Dienstag stehen: Bananen, Äpfel, Rosinen, Wein, Eier, Bratöl, Balsamico, Olivenöl, Nudeln, Tomatenmark, Joghurt/Milch, Erdnüsse. Von dieser Liste habe ich nur Rosinen in einer Plastikverpackung gekauft.
Obst und Gemüse kommen so in den Einkaufswagen.
Pilze fülle ich in ein wiederverwertbares Netz.
Mittwoch: Der Müll von Dienstag macht sich am Mittwoch bemerkbar. Vor Weihnachten haben wir Schokolade gekauft. Auch diese Verpackung landet nun endlich im Müll. Unser Biomüll-Behälter ist am zweiten Protokolltag schon fast an seiner Kapazitätsgrenze. Wir essen ziemlich viele frische Sachen wie Obst und Gemüse. Bei unserem Restmüll tut sich aber nicht so viel.
Donnerstag: Am Mittwochabend hatten wir Lust auf Wraps. Leider lassen die sich nicht ohne eine Plastikverpackung kaufen. Da hat unser VerpackungsMülleimer etwas mehr Futter bekommen. Unseren Kompostmüll mussten wir rausbringen. Er war schon voll. Bei dem Restmüll tut sich weiterhin sehr wenig. Es ist auch schon wieder Zeit zum Einkaufen – wieder im Unverpackt-Supermarkt.
Freitag: Am Donnerstag habe ich gebacken. Dazu habe ich einige Produkte verwendet, die in Plastik verpackt waren. Auch eine alte Zahnbürste landet im Müll.
Samstag: Der Müll von Samstag zeigt, was wir am Freitag konsumiert haben. Ich habe keine Zeit gehabt, etwas zu Mittag zu kochen. Ich und die Kinder sind zum Imbiss gegangen. Ich habe vergessen, eine Tupperdose für Reste mitzunehmen. Die wurden dann in Plastik und Aluminium verpackt.
Sonntag: Am Wochenende sind wir viel mit Einkäufen und Freunden beschäftigt. Man ist dann eingeladen oder man isst irgendwo auswärts. So hat sich unser Müll übers Wochenende kaum verändert.
Zum Vergleich: Verpackungsmüll Anfang der Woche...
...und der Verpackungsmüll Ende der Woche. Fazit: Bis Dezember 2018 mussten wir drei Eimer voll Kunststoff in der Woche entsorgen. Seit wir unverpackt einkaufen, haben wir es geschafft, das deutlich zu reduzieren.