Aktion in Düsseldorf Initiative „Rheinkippen“ sammelt in der Innenstadt mehr als 150.000 Kippen ein

Düsseldorf · Die Initiative „Rheinkippen“ hat in der Innenstadt aufgeräumt. Mit Handschuhen, Eimer und Staubsauger wurde das Rheinufer von Zigarettenkippen befreit. 84 Kilo sind zusammengekommen.

Kippen aufsammeln in Düsseldorf
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Kippen aufsammeln in Düsseldorf

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Foto: Christoph Schroeter

Düsseldorf kippenfreie Innenstadt – dieses recht hoch gesteckte Ziel hatte sich am Freitag die Initiative „Rheinkippen“ auf die Fahnen geschrieben. Erreicht wurde es nicht, aber viele Zigarettenstummel wurden eingesammelt.

„Eine einzige Kippe kann bis zu 40 Liter Grundwasser verunreinigen“, sagt Joachim Umbach von der Initiative. „Uns ist klar, dass wir hier nicht die Welt retten.“ Man hoffe aber, ein Signal setzen zu können.

An einem Stand auf dem Heinrich-Heine-Platz konnten sich Freiwillige mit Handschuhen und kleinen Eimern ausrüsten. Die benötigt Hans Hermann Schalück nicht. Er ist extra aus Rheda-Wiedenbrück angereist. Auf dem Rücken trägt er einen akkubetriebenen Industriestaubsauger. „Den habe ich noch etwas modifiziert, damit die Kippen nicht im Rohr hängen bleiben“, sagt er. 500 Stück pro Stunden könne er damit vom Pflaster saugen.

Die Zigarettenstummel wurden in einer knapp 1,50 Meter hohen Plexiglassäule gesammelt. Eine aufgeklebte Skala zeigte die Zahl der Kippen an. Schon am Freitagmorgen kurz nach dem Start waren es bereits 40.000 Stück. „Die haben wir auf der Rheinkirmes gesammelt“, erklärt Umbach.

Nach vier Stunden war die Aktion beendet und die Säule mehr als randvoll. „Darin dürften sich rund 150.000 Zigarettenstummel befinden“, sagte Viktoria Blocksdorf. Damit sei man mehr als zufrieden. „Mit so viel hatten wir nicht gerechnet.“ Zudem lagen vor der Säule noch einige volle Plastiktüten auf dem Boden. „Bei einem Gewicht von 0,52 Gramm pro Kippe dürften wir insgesamt knapp 84 Kilogramm gesammelt haben“, rechnete Blocksdorf auf ihrem Smartphone aus.

Blocksdorf ist nicht nur Initiatorin des Kippensammelns, sondern auch von „Blockblocks Rhein Clean Up“ (nicht zu verwechseln mit der länderübergreifenden Aktion „Rhine­CleanUp“). Sie und einige Mitstreiter sammeln regelmäßig Müll in Düsseldorf ein.

Das Problem der weggeworfenen Kippen seien vor allem die darin enthaltenen Giftstoffe, sagte die Umweltschützerin. Die würden etwa vom Regen ausgespült und dann im Grundwasser landen. „Außerdem bestehen die Filter der Zigaretten größtenteils aus Kunststoff, der sich recyclen lässt“, so Blocksdorf. Taschenaschenbecher würden daraus etwa hergestellt. Darin könnten Raucher ihre Zigaretten ausdrücken und bis zum nächsten Mülleimer transportieren. Dafür müssten die Stummel aber getrennt gesammelt werden. „Sonst landen sie in der Müllverbrennungsanlage und die Giftstoffe später in der übrig gebliebenen Schlacke.“

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