Schüsse auf Düsseldorfer Waldparkplatz Motiv war offenbar ein Streit um Geld

Düsseldorf/Ratingen · Das Motiv für die Schüsse auf einem Waldparkplatz bei Angermund am Mittwochnachmittag war offenbar ein Streit um Geld. Das gab die Polizei am Freitag auf einer Pressekonferenz bekannt. Der Verdächtige hat ein Teilgeständnis abgelegt.

Mysteriöser Angriff auf Parkplatz in Angermund
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Nach Angaben der Polizei hat der 48-Jährige zugegeben, dass er eine Waffe dabei hatte, als er sich am Mittwochnachmittag mit dem 36-jährigen Kölner traf. Dass er auch die Schüsse auf den Kölner abgegeben hat, der später mit lebensgefährlichen Verletzungen von Zeugen gefunden wurde, gestand er nicht.

Gegenüber der Polizei sagte der Verdächtige aus, dass er die Waffe später auf seiner Flucht in einen Fluss geworfen haben. Aufgrund dieser Informationen startete die Polizei am Freitag rund um den Waldparkplatz eine Suchaktion nach der Waffe. Bisher konnte sie noch nicht gefunden werden.

Der mutmaßliche Täter und das Opfer, ein 36-jähriger Kölner, waren nach Polizeiangaben flüchtige Bekannte. Der Verdächtige soll sich von dem Opfer Anfang 2012 Geld geliehen haben. Am Tattag hatte sich die beiden getroffen, weil der 48-Jährige die Anleihe zurückzahlen wollte, wie das Opfer in einer ersten Anhörung im Krankenhaus aussagte.

Zu der Geldübergabe sei es jedoch nicht gekommen. Gegenüber dem Opfer hatte der 48-Jährige angeben, sich auf dem Parkplatz in Angermund mit einem Pärchen treffen zu wollen, um einen Geländewagen zu kaufen. Dieses Paar tauchte aber nie auf, da es angeblich im Stau stehe.

So warteten das Opfer und der Tatverdächtige rund 90 Minuten. Plötzlich sei der 48-Jährige von dem Beifahrersitz aufgestanden und habe sich auf den Rücksitz hinter den Beifahrersitz gesetzt. Dann sollen zwei Schüsse von hinten auf das Opfer abgegeben worden sein. Ein drittes Mal soll der 48-Jährige außerhalb des Autos direkt auf den Kopf des 36-Jährigen gezielt haben. Dieser Schuss landete im Schulter-Hals-Bereich, wie die Polizei am Freitag mitteilte.

Anschließend flüchtete der 48-Jährige Mann, der im Kreis Paderborn wohnt. In einem Teilgeständnis sagte er aus, die Waffe in einen Fluss geworfen zu haben. Auch seines Handys und seiner Tatkleidung soll er sich entledigt haben.

Der 48-Jährige war am Donnerstag in Dorsten im Kreis Recklinghausen im Haus seiner Tochter festgenommen worden. Gegen den 48-Jährigen wurde ein Haftbefehl wegen versuchter Tötung ausgestellt. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm Heimtücke vor, weil er von hinten auf ein wehrloses Opfer gezielt hatte.

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