Düsseldorf Mordfall Lucan: Ende des Prozesses ist in Sicht

Düsseldorf · Im Prozess gegen den früheren Lebensgefährten der vor neun Jahren ermordeten Susanne Lucan hat der Vorsitzende gestern signalisiert, an einem der nächsten Verhandlungstage eine "Zwischenbilanz" ziehen zu wollen. Prozessbeobachter werten das als Vorbereitung eines baldigen Urteils. Das Verfahren war ursprünglich bis weit in den Dezember terminiert.

Eine enge Freundin der Ermordeten sagte gestern aus, sie sei sicher, dass Susanne Lucan vom Verhältnis des Angeklagten Thomas S. erfahren hatte und ihn womöglich in der Mordnacht zur Rede stellte. Beweise dafür gibt es aber nicht. Nachdem die forensischen Gutachten den Zeitpunkt des Todes der jungen Frau nicht auf den Zeitrahmen eingrenzen konnten, in dem der Angeklagte seiner eigenen Aussage zufolge in ihrer Wohnung war, und auch eine von ihm häufig getragene Jogginghose, die voller Blutspritzer war, als Indiz nicht aussagekräftig ist, erwarten nun viele einen Freispruch für Thomas S., den die Polizei bereits 2006 für überführt hielt. Da S. auch nach der angeblichen Trennung den Kontakt zu Susanne Lucan gesucht hatte und bei ihr ein und ausgegangen war, waren seine Spuren dort nicht beweiskräftig.

(sg)
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