Bei der Toten handelt es sich eine 47-jährigen Thailänderin Mord im Bordell - Motiv unklar

Düsseldorf (dto). Es sollte wie ein Selbstmord aussehen, vermutet die Polizei. Mit einem Verlängerungskabel um den Hals, das andere Ende an einem Fenster gebunden, hing Canjana K. tot am Strang, als eine Putzfrau ihr Zimmer in dem Bordell "Hinterm Bahndamm" am Mittwochmorgen um 10.30 Uhr betrat. Aber die Polizei geht nicht von einem Suizid, sondern von einem Tötungsdelikt aus.

Dass es sich nicht um einen Selbstmord handelt, hat die Obduktion ergeben. Fünf Rechtsmediziner haben sich die Leiche der 47-jährigen Toten angesehen. "Es wurden Verletzungen wie Würgemale festgestellt, die für einen Suizid untypisch sind", sagt Andreas Stüve von der Düsseldorfer Staatsanwaltschaft am Donnerstagmittag. Bei der Toten handelt es sich um die Thailänderin Canjana K., die sich erst vor einem halben Jahr vom Mann zur Frau operieren ließ.

Über sie ist der Polizei wenig bekannt. Sie arbeitete seit einigen Jahren in dem Bodell "Hinterm Bahndamm". Zuletzt lebend gesehen wurde sie von einer Kollegin gegen 1 Uhr in der Nacht. Noch tappt die Polizei im Hinblick auf Täter und Motiv im Dunkeln. "Es ist unklar, ob es sich bei dem Täter um einen Freier oder jemandem aus dem Milieu handelt", sagt Guido Adler, leitender Beamter der Mordkommission "Bahndamm". Mit ihm arbeiten 12 Polizisten an dem Fall. Um welche Uhrzeit sie genau gestorben ist, ist noch unklar. "Die Heizung war stark aufgedreht, das erschwert die Zeitbestimmung", so Adler.

Auch ob es sich möglicherweise um einen Raubmord handelt, ist noch unklar. "In dem Zimmer sah es angeblich nicht so aus wie üblich, die Kommode war veschoben, die Musikanlage nicht da wo sonst, aber ob Geld oder andere Wertgegenstände fehlen, müssen wir noch ermitteln", so der Kommissionsleiter. Fest steht, dass sie zwischen 1 und 10.30 Uhr gestorben sein muss, das Bordell noch gut besucht war. Von den anderen Prostituierten will niemand etwas gesehen oder gehört haben. Die Staatsanwaltschaft hat 1.500 Euro für Hinweise aus der Bevölkerung ausgeschrieben, die zur Ergreifung des Täters dienen.

Von BIRGIT KRANZUSCH

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