Der Düsseldorfer Fotograf Pierre Thomas Karkau veröffentlicht seinen ersten Bildband Models Secret: Ein persönlicher Blick auf das Model
Düsseldorf (dto). Während in Stadt der "Krieg der Knöpfe" tobt und die IGEDO mit der Modewirtschaft nach neuen Konzepten für die Messe- und Modestadt Düsseldorf sucht, eröffnet der Düsseldorfer Modefotograf Pierre Thomas Karkau eine ganz andere Sicht auf das harte Mode-Business. "Models Secret" nennt er seinen ersten Bildband, der jetzt im teNeues Verlag erschienen ist. Verlag und Fotograf hatten am Wochenende zur Buch-Vernissage ins Olives auf der Grünstraße geladen.
Models Secret
Karkau, der ursprünglich Innenarchitekt war, fotografierte zunächst als Assistent bei verschiedenen Top-Fotografen in Mailand. In den 90er Jahren bekam er dann eigene Aufträge von großen Modefirmen und fotografierte in den Modemetropolen Mailand, Paris, New York und Düsseldorf, wo er seit 1990 lebt. Während er im Auftrag von Modefirmen deren Kleidung fotografierte, entdeckte er sein Interesse für die Frauen in der Kleidung und so wurde die Aktfotografie zu einem neuen Schaffensbereich. Gefragt nach Vorbildern, gibt es für ihn "nur den Einen": Helmut Newton. Das sieht man vielen seiner Arbeiten auch an, vor allem in den Inszenierungen. Doch immer wieder ist es auch der ganz persönliche Blick des Pierre Thomas Karkau, der seine Arbeiten prägt.
Der Titel "Models Secret" ist nicht zufällig gewählt, so der Verlag. Karkau möchte einen Blick hinter die Kulissen des schnelllebigen Geschäfts mit der Mode ermöglichen. Das gelingt zwar nicht, dafür aber ein Blick auf die Weiblichkeit der schönen Frauen, die sonst in den schönen Kleidern stecken. Karkaus Bilder sind der Versuch, nicht die Mode zu inszenieren, sondern das Model. "Für mich hat Fotografie, wie die Malerei oder die Musik, mit Geist und Gefühl zu tun", sagt Karkau über seine Arbeiten. Das glückt ihm leider nicht immer.
Gerade bei der ersten Fotostrecke des Bandes ist sich der Betrachter nicht sicher, ob hier der Modefotograf durchs Objektiv geschaut hat oder der Künstler. Die Schärfe liegt oft eher auf den Schleifchen der Wäsche als auf der Haut oder der Persönlichkeit der Models. Leider füllt diese nicht so geglückte Fotostrecke viele Seiten gleich am Anfang des Bandes, weniger wäre da mehr gewesen. Erst bei zunehmenden Blättern in dem 128 Seiten starken Band zeigt Karkau wirklich künstlerische Inszenierungen. Hier gelingt es ihm, wenn auch nicht immer, sich dem im Buch-Titel versprochen Bildobjekt und seiner "Geheimnisse" zu nähern.
Von Stefan Felten
Pierre Thomas Karkau; Models Secret; teNeues Verlag (Kempen, Düsseldorf ); 128 Seiten mit 183 SW-Fotografien, Hardcover im Format 28x33 cm; Text in deutsch, englisch, französisch, italienisch und spanisch; ISBN 3-8238-4555-1; 45 Euro.
