Düsseldorf Mode-Ordertage: "Anstrengung muss sein"

Düsseldorf · Die Branche zeigte sich am Sonntag mit der bisherigen Frequenz zufrieden – will aber unbedingt weiter an ihren Aktivitäten arbeiten.

 Gut angekommen: der Maserati-Shuttle bei der Supreme

Gut angekommen: der Maserati-Shuttle bei der Supreme

Foto: Endermann, Andreas (end)

Die Branche zeigte sich am Sonntag mit der bisherigen Frequenz zufrieden — will aber unbedingt weiter an ihren Aktivitäten arbeiten.

 In der Mode-Agentur von Vladislav Nikolic herrschte während des Order-Wochenendes reges Treiben. Viele Einkäufer kamen, um die dort vertretenen Kollektionen zu sehen – und zu bestellen.

In der Mode-Agentur von Vladislav Nikolic herrschte während des Order-Wochenendes reges Treiben. Viele Einkäufer kamen, um die dort vertretenen Kollektionen zu sehen – und zu bestellen.

Foto: Endermann

Die Röcke etwas länger, die Muster blumig, und Gelb ist immer gerne gesehen: In diesen Tagen dreht sich in Düsseldorf alles um die Mode der Frühjahr-/Sommersaison 2014. Zu den Mode-Ordertagen unter der Dachmarke CPD sind Tausende Einkäufer unterwegs, sichten und ordern die Kollektionen in den Showrooms um die Kaiserswerther Straße und bei den Ordermessen der Stadt. Die erste Zwischenbilanz fällt zufrieden aus — aber keinesfalls überschwänglich. "Ein Selbstläufer ist es nicht — Anstrengung muss sein", fasst es Igedo-Geschäftsführer Philipp Kronen für die Ordermesse "Gallery" zusammen. Ähnliches ist auch an vielen anderen Stellen zu hören. Im Folgenden ein Überblick:

Ordermessen Drei Messen empfangen noch bis heute die Einkäufer. Bei der "Gallery" in der früheren Botschaft herrscht gute Stimmung. "Die Frequenz passt halbwegs", sagte Philipp Kronen gestern im Zwischenfazit — fügte aber deutlich enthusiastischer hinzu, die Aussteller seien angetan vom Ambiente und der Atmosphäre. Das erstmals vertretene Label Moyuru aus Japan etwa sei sehr beliebt: "Die Kollektion ist sozusagen geschrieben worden, bis die Finger wund waren." Um die Mode noch besser in Düsseldorf zu verankern, wünscht sich Kronen eine gemeinsame Großveranstaltung der Akteure. Auch über Events für Endverbraucher wird nachgedacht: "Die bekommen heute zu wenig von dem Thema mit."

Auch bei der nahen Supreme am Bennigsen-Platz war die Stimmung gut. Am Samstagvormittag war es auf den Ausstellungsflächen im B1 zunächst ungewöhnlich ruhig, "da wird man als Veranstalter schnell nervös", so Aline Schade von der Munich Fashioncompany. Am Mittag ließen sich dann aber immer mehr Fachkunden sehen, nutzten zudem mit immer mehr Enthusiasmus den Edel-Shuttleservice des italienischen Herstellers Maserati. "Erst haben sie sich nicht getraut, aber inzwischen machen es viele. Wir müssen eben immer etwas Neues bieten." Die Premium Order, etwas entfernt in den Hammer Hallen, wird auch sonst eher als Außenseiter wahrgenommen. Von vielen Akteuren gab es aber Lob. "Die Marken sind toll, und das Drumherum stimmt", lobte eine Einkäuferin.

Showrooms An der Kaiserswerther Straße, wo viele Ausstellungsräume konzentriert sind, herrschte reger Betrieb. Vladislav Nikolic beispielsweise sitzt dort seit 22 Jahren mit seiner Mode-Agentur, vertritt Marken wie Army Fur by Yves Salomon, Ballantyne Cashmere oder Milano Parigi. "In Düsseldorf läuft es so gut wie seit langem nicht", sagt er gut gelaunt, während er im Minutentakt angesprochen wird. Entscheidend sei auch künftig gutes Marketing, um die Einkäufer dauerhaft für die Modestadt zu begeistern. Einige hundert Meter weiter freute sich die Mönchengladbacher Swiss Fashion Vertriebsgesellschaft über das Interesse an ihrer Marke St. Moritz. "Wir bekommen gute Rückmeldungen", sagt Geschäftsführer René Kohl.

Fashion House Pünktlich zu den Ordertagen war das Fashion House, ganzjähriger Standort für rund 250 Showrooms, mit neuer Fassade aufgehübscht worden. Trotzdem gab es viel Kritik. "Früher war Düsseldorf für mich die Nummer eins — aber das Fashion House ist jetzt richtiggehend tot", klagt Gigi Moser, die ein Modegeschäft in der Schweiz betreibt. Es fehle an Modernität, an Neuheiten. Auch andere beklagen die mangelhafte Atmosphäre: "Wir fahren jetzt eher in die Halle 29/30", sagen viele. Eine Fashion-House-Sprecherin sagte, das Feedback von Seiten der Aussteller sei gemischt ausgefallen: "Einige waren auch überaus zufrieden." Auch die Accessoire-Messe Date im Fashion House sei gestern sehr gut besucht gewesen.

(RP)
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