Sammlung des Glamour-Fotografen Gundlach Mode in der Fotografie

Düsseldorf · Das NRW-Forum zeigt einen Ausschnitt aus der beeindruckenden Sammlung des Glamour-Fotografen Franz Christian Gundlach. Der 81-Jährige hat mehr als 8000 Werke aus 150 Jahren Fotografie zusammengetragen. 400 ausgewählte Aufnahmen sind ab morgen in Düsseldorf zu sehen.

Modebilder im NRW-Forum
15 Bilder

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Kaiserin Sisi präsentiert sich im Reifrock, ein Model lehnt sich an den Kopf eines Elefanten, ein Kind hält den Lauf einer Pistole in die Kamera. Auf den ersten Blick haben die drei Fotografien nichts miteinander zu tun. Zwischen ihrer Entstehung liegen Jahrzehnte, zwischen ihren Stilrichtungen Welten. Und doch verbindet sie und die knapp 400 weiteren Bilder im NRW-Forum Kultur und Wirtschaft etwas: Sie alle zeigen, bewusst oder unbewusst, Mode - und bilden damit ihre Zeit ab. "Mode ist gewissermaßen eine historische zweite Haut", sagt Franz Christian Gundlach. In der Ausstellung "Mode: Bilder" zeigt der Glamour-Fotograf einen Ausschnitt aus seiner privaten Sammlung. Einen sehr persönlichen Ausschnitt: "Ich habe jedes Bild, das ich mit nach Düsseldorf gebracht habe, mit Bedacht gewählt", erzählt der 81-Jährige beim Rundgang durch die Ausstellung.

Seine Liebe zu jedem einzelnen Werk wird rasch deutlich. Höchstpersönlich kümmert sich Gundlach um die jeweilige Beleuchtung, um historische Aufnahmen nicht zu gefährden. Die Bilder seiner Sammlung, normalerweise im Hamburger Haus der Fotografie zu sehen, hat er in Düsseldorf so gruppiert, dass sie chronologisch oder gerade in ihrer Kontrastierung einen Sinn ergeben. Die Ausstellung aus 150 Jahren Fotografie ist konzipiert wie ein aufgeschlagenes Buch: Links vom Eingang erwarten den Besucher Werke unter der Überschrift "Elegance". Sie beginnen mit Abbildungen von Geistlichen wenige Jahre nach Erfindung der Fotografie, fahren fort mit den zwanziger bis sechziger Jahren und enden mit den bahnbrechenden Schwarz-Weiß-Aufnahmen von Richard Avedon. Der Bereich rechts vom Eingang, überschrieben mit "Exzentrik", zeigt Tod, Blut und nackte Haut, voyeuristische Aufnahmen von David La Chapelle, Wolfgang Tillmans und Guy Bourdin.

"Diese Sammlung ist wirklich ein Schatz", sagt Werner Lippert vom NRW-Forum. Umgekehrt ist Franz Christian Gundlach mit dem Ausstellungsort zufrieden: Eine gelungene Ausstellung sei nur als Symbiose von Kunst und Architektur möglich. "Das ist in diesem wunderbaren Forum in der Modestadt Düsseldorf gelungen."

(RP)
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