Mobile Redaktion Derendorf ist im Wandel

Derendorf · Wenn ein Stadtteil wie Derendorf wächst, birgt das auch Probleme. Am Samstag kommt die Mobile Redaktion der Rheinischen Post zur Münsterstraße.

 Mehr als 20.000 Menschen leben in Derendorf. Und da in dem Stadtteil viel gebaut wird, werden es täglich mehr. 

Mehr als 20.000 Menschen leben in Derendorf. Und da in dem Stadtteil viel gebaut wird, werden es täglich mehr. 

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Derendorf ist im Wandel, die neue Hochschule an der Münsterstraße hat dem Stadtteil ein neues, wesentlich jüngeres Gesicht verliehen. Es wird viel gebaut, es entstehen ganz neue Straßen, das alles bringt auch Probleme mit sich, etwa bei der Infrastruktur. Am kommenden Samstag kommt die Mobile Redaktion nach Derendorf, dann haben Bürger die Chance, mit Anregungen, Ideen oder auch Kritik Derendorf ein Stück weit zum Positiven zu verändern.

Hochschule Mehr als 10.000 Menschen studieren an der Hochschule Düsseldorf, zehn Prozent davon sind international. Im „Hinterland“, wo früher noch die Schlösser-Brauerei und Rheinmetall ihren Sitz hatten, enstehen neue Wohnungen und neue Straßen, Kita und Jugendfreizeiteinrichtung. Vieles ist schon fertig, auch der Bereich der ehemaligen Ulanenkaserne an Tannen- und Rather Straße ist zu einem modernen Wohngebiet geworden, nicht unbedingt immer mit bezahlbaren Mieten. Dass die Ansiedlung der Hochschule aber auch das unmittelbare Umfeld verändert hat, dass für ein junges Publikum viele neue Kneipen und Restaurants entstanden sind, das ist jedoch bislang nicht festzustellen. „Mit der Bahn ist man schnell in der Altstadt oder auch in Pempelfort. Eventuell tut sich da was, wenn die geplanten Studenten-Wohnheime stehen und viele der Studenten auch in Derendorf wohnen“, spekuliert Bezirksbürgermeisterin Marina Spillner.

Plätze Derendorf hat mehrere Plätze, es gibt nicht den einen zentralen, und sie funktionieren unterschiedlich gut. Der Münsterplatz wurde vor sieben Jahren für eine halbe Million Euro umgebaut und dabei in einer sehr offenen Weise gestaltet. So richtig angenommen wurde er von den Bewohnern aber kaum, zumindest der Wochenmarkt funktioniert nicht. Auch am Spichernplatz besteht Nachholbedarf, „gerade für Jugendliche muss hier etwas geschaffen werden“, sagt Spillner. Besser sieht es auf dem Frankenplatz aus, der durch seine weitläufigen Grünflächen ohnehin einladender wirkt.

Ulmer Höh’ Die ehemalige Justizvollzugsanstalt ist abgerissen, jetzt werden auch auf diesem Gelände Wohnhäuser gebaut. Gut 300 Wohnungen sollen entstehen. Mindestens 50 Prozent davon werden gefördert sein, ein Drittel ist für Studenten bestimmt. Auf einer Teilfläche kann zudem eine Baugruppe ihr Projekt verwirklichen. „Es ist insgesamt wichtig, dass wir in Derendorf auch wirklich bezahlbaren Wohnraum schaffen“, so Spillner. Aber reicht die Verkehrsinfrastruktur aus? Schon jetzt ist es (baustellenbedingt) kein Vergnügen, über die Ulmenstraße zu fahren.

Großmarkt Auch auf dem Großmarktgelände an der Ulmenstraße herrscht jede Menge Bewegung. Die Betreibergenossenschaft des Blumengroßmarkts will sich auf dem Gelände inzwischen selbst eine moderne neue Markthalle bauen. Offen ist, wie es mit den Obst- und Gemüsehändlern weitergeht. Sie sträuben sich gegen die Entscheidung der Stadt, den Großmarkt künftig nicht mehr selbst zu betreiben, sondern das Gelände an die IDR zu verkaufen. Diese wollte neue Hallen errichten und an die Händler vermieten. Inzwischen hat es mehrere Nachverhandlungen gegeben: Man kam den Händlern bei der Miete entgegen und nahm von der Bedingung Abstand, dass sie gemeinsam einen Generalmietvertrag unterschreiben müssen. Dennoch gibt es bisher kein Signal, ob sie nun am Standort bleiben – auch nicht nach einem Vermittlungsgespräch, das Mitte Mai bei Oberbürgermeister Thomas Geisel stattfand.

Parken Parkplätze sind auch in Derendorf rar gesät. Gerade in diesem Stadtteil ist die Kritik am Anwohnerparken, so wie die Stadt es regelt, scharf. Denn die Grenzen der Gebiete sind strikt gezogen, es kann also passieren, dass ein Anwohner sein Auto nicht auf der anderen Straßenseite abstellen darf, weil dieser Abschnitt womöglich schon in einem anderen Parkgebiet liegt. Eine Radiuslösung (um den Wohnort herum) lehnt die Stadt bislang ab.

Radwege Auch in Derendorf gibt es neue Radwege, etwa auf der Ulmenstraße in Richtung Norden. „Dass die jedoch immer von Pizzataxis und Paketboten zugeparkt werden, ärgert mich maßlos“, sagt Marina Spillner.

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