"Wenn der Jens einmal ins Rollen kommt, dann hört er gar nicht mehr auf. Fragt sich nur, ob das Rennen für ihn lang genug ist", meint Lars Teutenberg. Für den Tour de France-erfahrenen Jens Voigt sind die 80 Runden (88 Kilometer) bei "Rund um die Kö" vielleicht zu kurz. Dennoch gehört Voigt zu den Favoriten bei der 39. Auflage des Düsseldorfer Rad-Klassikers. Kommt er doch mit der Empfehlung von Etappensiegen bei der Tour, bei der er sogar schon mehrfach ins gelbe Trikot des Spitzenreiters schlüpfen konnte, und vielen Erfolgen bei anderen Rennen in die Landeshauptstadt. Voigt ist als Kämpfer, als Ausreißer bekannt. Das dürfte für viel Abwechslung im Feld der Profis und Spitzenamateure sorgen.

Voigts Sieg ist aber keineswegs sicher, denn mit Jörg Ludewig kommt ein anderer Top-Fahrer auf die Kö. Über die beiden freut sich Renn-Organisator Udo Hempel besonders. "Es war gar nicht so leicht, Spitzenfahrer zu verpflichten. Parallel zu Rund um die Kö läuft auch die erste Etappe des Giro d'Italia", erklärt Hempel. Aus insgesamt elf Nationen kommen Radsportler an den Rhein. Darunter auch Fuyu Li aus China. Er ist im Discovery Channel-Team aktiv. "Ihn kenne ich nicht persönlich, aber wer in einem Pro-Tour Team einen Vertrag bekommt, hat Qualitäten", meint Teutenberg. Das macht den Sieg für Voigt oder Ludewig nicht einfacher.

Aber auch Teutenberg selbst will ein Wörtchen mitreden. "Nach den vielen Verletzungen im Vorjahr bin ich mit dem Verlauf der aktuellen Saison zufrieden. Ich will am Sonntag ein gutes Rennen zeigen", sagt Teutenberg, der unter anderem zweifacher australischer Meister ist. Beim Großen Sparkassen Preis für Profis und Spitzenamateure (Start 15 Uhr) treten 83 Radsportler in die Pedale. Für Teutenberg kommt es auf der Kö auch noch zur Familienzusammenführung. Seine Schwester Ina Yoko-Teutenberg ist der Star beim Rennen der Frauen (Start 12,45 Uhr, Länge 40 Runden/44 km).

Die gebürtige Düsseldorferin gehört seit Jahren zu den erfolgreichsten deutschen Radfahrerinnen. Aktuell fährt sie für das T-Mobile-Team Telekom. Weltcupsiege, zehn Deutsche Meisterschaften und drei U23-WM-Titel zieren ihre Erfolgsbilanz. In diesem Jahr hat sie bereits vier Rennen für sich entscheiden können. Da werden es die Düsseldorpia-Fahrerinnen schwer haben, den Sieg einzufahren. Besonders weil sie am Tag zuvor bei der Bergmeisterschaft in Berchtesgaden starten müssen. Die DM gehört zum Bundesligakalender. "Beim Rennen der C-Klasse haben wir fast unsere Kapazitätsgrenze erreicht. 205 Meldungen liegen vor, 220 dürfen wir annehmen", sagt Hempel. Die C Klasse wird um 11 auf die 60 Runden (66 km) geschickt. Zuvor sind bereits die Senioren (Start 9 Uhr, 36 Runden/39,6km) und die Jugend U17 (Start 10 Uhr, 36 Runden, 39,6 km) durchs Ziel gefahren.