Düsseldorf Mit Pinsel und Farbe für die Vielfalt

Düsseldorf · Vor der Wahl veranstaltete der Düsseldorfer Appell eine Plakatmalaktion.

Wie bei einem Mosaik entsteht auf der weißen Wand langsam ein großes zusammenhängendes Bild. Die Schülerinnen des Kunst-Leistungskurses der zwölften Jahrgangsstufe des Cecilien-Gymnasiums haben das Motiv im Unterricht entwickelt und bekleben damit nun eine Plakatwand am Belsenplatz. Sie nehmen mit ihrem Werk an der Plakataktion "Perspektiven statt Populismus" teil. Das Projekt wird vom Düsseldorfer Appell organisiert und soll kurz vor der Bundestagswahl ein Zeichen für Demokratie, Offenheit und Solidarität setzen. "Es ist notwendig, aber es kann auch Freude machen, sich mit Fantasie und Pinsel gegen Hass und Hetze einzusetzen", betont Volker Neupert vom Düsseldorfer Appell.

Die Schüler des Niederkasseler Gymnasiums haben ein Bild entworfen, das auf den europäischen Rechtspopulismus eingeht. "Wir wollen darstellen, dass rechte Ideologen sich mit Vorurteilen und Hass auch selbst keinen Gefallen tun", sagt Lehrerin Esther Beucker. Auf der Darstellung ist eine bedrohliche Flutwelle zu sehen, die Einstellungen wie Rassismus und Hass symbolisieren soll. "Als Besucher einer Europaschule wollen wir zeigen, dass wir mit dem Rechtspopulismus nicht einverstanden sind", sagt Schülerin Yas Rastegar. "Menschen möchten wir nicht nach ihrer Herkunft bewertet sehen."

Insgesamt 14 Plakatwände wurden in der vergangenen Woche gestaltet. Die Aktion mit dem Untertitel "Farbe bekennen - Du bist im Bilde" hat den Anspruch, "Düsseldorf ein wenig bunter zu machen". Die Wände sollen mit den Botschaften der Kinder aufgewertet werden.

An dem Projekt nehmen einige Schulklassen, aber auch Jugendclubs und Vereine teil. Die Mädchen des Leyla-Treffs treten auf ihrem Plakat für Mädchenrechte ein und verkünden entschieden: "Mein Körper gehört mir".

Auf dem Werk des Jugendclubs der Stiftung Kunstpalast sind viele Charaktere unterschiedlicher Herkunft abgebildet. Viele der teilnehmenden Jugendgruppen zeigten sich zufrieden mit der Aktion und freuten sich über die positiven Reaktionen der Passanten.

Der Düsseldorfer Appell veranstaltet die Plakataktionen regelmäßig vor Wahlen. Während überall die großen Plakate der politischen Parteien zu sehen seien, solle auch die Jugend einige Plakate gestalten, findet Neupert. "Die jungen Menschen können bei der Plakataktion ihre Visionen für ihr Lebensumfeld in Düsseldorf künstlerisch ausdrücken."

(RP)
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