Chaos bei Arge Mit Hotline aus der Schusslinie

Düsseldorf (RP). Die Arge hat im ehemaligen Stadtwerke-Gebäude an der Luisenstraße ihren neuen Standort für den Bereich Innenstadt eröffnet. Nach dem Umzug der Aktenberge für 28.000 Menschen, die in dem Einzugsbereich von Hartz IV leben, ist aber noch alles nicht so aufgeräumt, wie es sein sollte: verschwunde Akten, Durcheinander und Klagen über nicht erreichbare Arge-Mitarbeiter. Geschäftsführer Peter Lorch hat jetzt reagiert: "Wir schalten ab Montag eine spezielle Telefonummer, unter der sich diejenigen melden, können, deren Akten nicht zu finden sind, oder die sofortige Hilfe brauchen."

Ab Montagmorgen gibt's einen Anschluss unter Telefon 0211/91 74 72 09. Außerdem sicherte Lorch zu, dass die allgemeine Service-Hotline unter Telefon 0180/10 02 97 80 31 90 "noch besser" zu erreichen sein werde als in der Vergangenheit.

Sozialdezenrnent Burkhard Hintzsche (SPD) sprach gestern von "objektiven Problemen". In Einzelfällen habe man intensiv nach Akten, Papieren oder Belegen innerhalb des Hauses suchen müssen, räumte auch Lorch ein. In einem von der RP am vergangenen Samstag dokumentierten Fall sei es von einem Arge-Mitarbeiter nicht richtig gewesen, einen neuen Antrag zu verlangen, nachdem die erste Akte unauffindbar gewesen war. "Das haben wir dann sofort korrigiert", sagte Lorch gestern. Trotzdem: Er spricht von Einzelfällen, systematische Probleme gebe es nicht. Der Bereichsleiter der Arge Mitte, Joachim Raymann, stellte fest: "In der Regel bekommt jeder einen festen Termin und Ansprechpartner sowie eine direkte Telefonnummer. Wer sich meldet, darauf reagieren wir."

An der Luisenstraße arbeitet jetzt der größte von drei Arge-Standorten. 202 von insgesamt 516 Mitarbeitern der Arge Düsseldorf bearbeiten hier Leistungsanträge und bemühen sich um die Vermittlung. Sie betreuen 50 Prozent aller Arge-Kunden in der Landeshauptstadt. Der Vorteil der Konzentration in der Innenstadt laut Lorch: kürzere Wege innerhalb der Arge, bessere Kooperation zwischen den Mitarbeitern und ein zentraleres Angebot. "Antragstellung, Beratung, Vermittlung, Eingliederungshilfen, Fallmanagement und Leistungsgewährung. Alles wird hier im Hause der Arge Mitte jetzt unter einem Dach erledigt", sagt Raymann. Dabei sei der Ansturm der ersten Tage enorm gewesen. Rund 1.000 Leute hätten sich anfangs direkt vor Ort erkundigt.

Durch das große Engagement der Mitabeiter habe man es geschafft, den Umzug an den Wochenenden zu organisieren. Nur zwei Tage sei der Kundenverkehr in der Arge gestoppt gewesen; dies sei ein sehr gutes Ergebnis gewesen, sagte Lorch nicht ohne Stolz.

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