Müller und Bungert waren jeweils Oberbürgermeister Düsseldorfs. Der im Oktober 2005 verstorbene Peter Müller von 1961 bis 1964, Klaus Bungert von 1974 bis 1979 und von 1984 bis 1994.

Beide erlebten und absolvierten Amtszeiten, in denen bis heute prägende Entscheidungen für die Stadt Düsseldorf gefällt wurden, und beide haben diese Entscheidungen mitgestaltet. Bei Müller war es der Ausbau der Universität zur Voll-Hochschule, in Bungerts Amtszeiten waren es die Stadtbahn, der neue Landtag, der Rheinturm. Vor allem den damals umstrittenen Plan, die Rheinuferstraße unter die Erde zu legen, hat Bungert mit Elan vorangetrieben.

Nun also setzt ihnen die Stadt ein Denkmal - und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Denn die Straßen, die nach den beiden Männern benannt sind, werden in naher Zukunft mitten in einem neuen Büroviertel liegen, Airport-City genannt. Dort werden zwar keine Wohnungen, dafür aber eine ganze Reihe von Gewerbegebäuden in teilweise exklusiver Architektur entstehen, viele Menschen werden dort täglich unterwegs sein, die Namen sehen, als Adresse nennen - und immer wieder erfahren, wessen Namen diese Straßen tragen.

Kleine Anekdote am Rand: Dass das neue Porsche-Zentrum, das dort entsteht, künftig unter "Klaus-Bungert-Straße" firmiert, hätte "der Klaus" sicher amüsant gefunden. Der hatte zwar nichts gegen Autos, engagierte sich aber als Kommunalpolitiker vor allem stark für die Rheinbahn und den Personen-Nahverkehr.

Wenn Straßen nach Bürgern benannt werden, gehen die Verantwortlichen im Rathaus vorsichtig an das Thema heran. Weil man nicht nur dem Andenken der zu Ehrenden gerecht werden, sondern auch die Gefühle der Hinterbliebenen nicht verletzen will. Da Düsseldorf immer noch wächst, gibt es immerhin neue Straßen, die man nach verdienten Persönlichkeiten benennen kann. In Airport-City wurde schon bei der Planung die Namensgebung berücksichtigt. Ursprünglich hatte der Flughafen vorgeschlagen, Begriffe zu wählen, die im weitesten Sinne mit der Fliegerei zu tun haben. Aber als die Vertreter der Kommunalpolitik dann vorschlugen, die Straßen für Ehrungen zu nutzen, ging man sofort auf diese Vorschläge ein. Keineswegs ist man der Meinung, dass die Peter-Müller- und die Klaus-Bungert-Straße zu abgelegen sind. Schon bald werden sie mitten in einem neuen, pulsierenden Stadtteil liegen.