Düsseldorfs Central Business District Mischung macht das Zentrum einzigartig

Düsseldorf · Unter den deutschen Großstädten bietet nur Düsseldorf eine Mitte, die alle wesentlichen Elemente eines Zentrums abdeckt: Anders als in Köln oder Frankfurt gibt es an einem Ort Handel, Büros, Hotels, Grünflächen und eine gute Verkehrsanbindung.

 Ausfahrt des neuen Nord-West-Tunnels in der Innenstadt. Rechts ist mit dem Steigenberger ein Hotel. Links der traditionsreiche Kaufhof. Der Fotograf stand direkt auf der Kö. In die Altstadt sind es wenige Schritte.

Ausfahrt des neuen Nord-West-Tunnels in der Innenstadt. Rechts ist mit dem Steigenberger ein Hotel. Links der traditionsreiche Kaufhof. Der Fotograf stand direkt auf der Kö. In die Altstadt sind es wenige Schritte.

Foto: Andreas Endermann

Das eine Stadt sich für einzigartig hält, ist irgendwie nicht überraschend. Jede Stadt hat ihren Charme, jede Stadt hat ihre Besonderheiten. Doch Düsseldorfs Zentrum unterscheidet sich signifikant von denen anderer Großstädte in Deutschland. Denn Düsseldorfs Central Business District (CBD), also der Raum zwischen Kasernenstraße im Westen, Berliner Allee im Osten, Hofgarten im Norden und Graf-Adolf-Straße im Süden bietet alle wichtigen Elemente eines Zentrums. Da ist zum einen der Handel an der Königsallee. "Hier finden die Besucher neben Luxus nahezu alle Facetten davon, was man für Geld kaufen kann", sagt Marcel Abel, Chef der Düsseldorfer Niederlassung der Maklerfirma Jones Lang Lasalle. Das man im Zentrum einer Großstadt Einkaufen kann, ist freilich wenig überraschend. Auch Kölns Mitte ist durch die Hohe Straße von Geschäften geprägt. "Aber eben nur davon. Büros etwa sind in der Kölner City eher Mangelware. Zumindest gibt es sie nicht so geballt wie in Düsseldorf", sagt Abel.

Traditionell sind die NRW-Zentralen der großen Banken auf der Westseite der Königsallee und damit weniger als eine Minute fußläufig von den Boutiquen und Schmuckgeschäften, aber auch dem Sevens, der Kö-Galerie oder den Schadow Arkaden entfernt. "Es gibt gleichzeitig zu Premium-Läden auch ein breit gefächertes Angebot des täglichen Bedarfs bis hin zu Supermärkten, Drogerien, Bäckereien, dem Kaufhof sowie den Fitnessstudios - alles was man zum Leben und Arbeiten benötigt, ist in fußläufiger Entfernung", sagt Hubert Breuer, Düsseldorfer Niederlassungsleiter der Maklerfirma CBRE.

Zunehmend wird die Bürolage im CBD begehrt - und teuer. Die Deutsche Bank etwa hat daraus bereits Konsequenzen gezogen. Sie hat viele Büroarbeitsplätze in die ehemalige WestLB im Stadtteil Friedrichstadt verlegt. In das alte Gebäude an der Königsallee werden nun nach und nach Anwälte und Berater einziehen. In Kö-Bogen und Dreischeibenhaus zogen mit Roland Berger, Alltours oder Boston Consulting Group namhafte Firmen

Zweiter Teil der Mischung ist die hohe Dichte an Hotels im Zentrum. Steigenberger, Breidenbacher Hof und Interconti liegen nicht irgendwo auf der grünen Wiese oder in Messenähe, sondern im Herzen des Geschäftsbetriebs. "In Frankfurts Bankenviertel etwa, von der Größe durchaus mit Düsseldorf vergleichbar, gibt es fast nur Büros, kaum Handel oder Hotels", sagt Marcel Abel. Und kaum eine Stadt ist ihrem Zentrum so grün wie die NRW-Landeshauptstadt. "Kö-Graben und angrenzender Hofgarten sind die Grüne Lunge des CBD", sagt Makler Breuer.

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Ein Vorteil Düsseldorfs kommt gerade überhaupt nicht zur Geltung: Das Zentrum hat eine hervorragende Verkehrsanbindung. Doch die seit Jahren bestehenden Großbaustellen sorgen wohl noch zwei Jahre lang für Ärger bei den Düsseldorfern. "Doch wenn die Wehrhahnlinie fertig und die Tunnel als Ersatz für den Tausendfüßler vollendet sind, wird sich zeigen, wie gut die zentrale Infrastruktur ist", sagt Abel. Dann gibt es ein enges Netz an U- und Straßenbahnen. "Und es gibt ein recht hohes Angebot an Parkhäusern, das wird nur in den Stoßzeiten nicht so empfunden", sagt Makler Breuer.

(RP)
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