Neue Arcaden-Öffnungszeiten Mieter setzen ihren Willen durch

Düsseldorf · Die Düsseldorf Arcaden haben mit ihren neuen Öffnungszeiten auf die sinkenden Besucherzahlen reagiert ­- doch nicht das Centermanagement, sondern die Geschäfte drängten auf diese Änderung, wie mehrere Geschäftsführer übereinstimmend berichteten. Die Betreibergesellschaft mfi sei darüber verärgert gewesen, musste sich am Ende jedoch dem Druck beugen. Das berichtete H&M-Filialleiter Jörg Raubach.

Arcaden-Öffnungszeiten: Das sagen unsere Leser
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Foto: Johannes Bornewasser

Demnach habe die mfi auf entsprechende Vorschläge immer wieder ablehnend bis ungehalten reagiert. Einige große Geschäfte seien jedoch nicht vertraglich an die Öffnungszeiten gebunden, "so dass wir der mfi im Dezember mitgeteilt haben, dass wir uns an die für kleine Läden gültigen Zeiten nicht mehr halten werden”, sagte Raubach.

Im Fokus der Arcaden-Werbung standen die Öffnungszeiten bis 21.30 Uhr. Seit dieser Woche schließt das Center montags bis donnerstags um 20 Uhr. Freitags und samstags gelten die alten Zeiten.

Raubach: "Werbekampagne war ein Fehler"

"Shopping-Spaß pur (fast) rund um die Uhr", kündigte die mfi bei der Eröffnung an. "Diese Kampagne war von Beginn an ein Fehler”, meint Raubach. Besser sei es gewesen, man hätte darauf hingewiesen, dass das Center von der Altstadt in nur zehn Minuten erreichbar sei, erklärte er.

Dem Vorstoß des Bekleidungsgeschäfts, die Pforten entgegen der Center-Öffnungszeiten bereits um 20 Uhr zu schließen, folgte der Media Markt. Filialleiter Max Klöser wollte sich dazu jedoch nicht weiter äußern: "Ich werde jetzt kein Öl ins Feuer gießen”, teilte er auf Nachfrage mit. Das Centermanagement war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

Nach Informationen unserer Redaktion wurde schon seit langem über die nun erfolgte Maßnahme der beiden Geschäfte spekuliert. Anfang des Jahres wurde den Mietern dann die Entscheidung in einem Brief mitgeteilt. "Von einer Absprache mit mehreren Parteien, wie es die mfi jetzt darstellt, kann gar keine Rede sein”, sagte Raubach. Andere Geschäftsführer bestätigen das, wollen aber nicht namentlich genannt werden.

Grund für Raubachs Entscheidung sei allerdings kein Minusgeschäft gewesen, sagt er: "Wir müssen dem Personal abends 55 Prozent Aufschlag zahlen. Die Umsätze haben das getragen, gelohnt es hat sich aber nicht mehr.”

(born)
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