400 Jobs betroffen Metro: Arbeitsplätze ins Ausland verlagern?

Düsseldorf · Der Handelskonzern Metro prüft offenbar die Verlagerung von Hunderten Arbeitsplätzen ins Ausland. Nach Informationen der "Wirtschaftswoche" sollen über das konzerninterne Projekt "Cora" Teile des Berichts- und Rechnungswesens künftig in Servicecentern im Ausland gebündelt werden. Betriebsräte des Unternehmens befürchteten den Wegfall von bis zu 400 Arbeitsplätzen in Deutschland, berichtet das Magazin.

400 Jobs betroffen: Metro: Arbeitsplätze ins Ausland verlagern?
Foto: ddp, ddp

Ein Metro-Sprecher betonte, es sei noch keine Entscheidung gefallen. "Wir denken über die Harmonisierung und Bündelung von Buchhaltungsprozessen nach", sagte er lediglich. Die Verhandlungen mit der Arbeitnehmerseite seien aber auf gutem Wege und würden in absehbarer Zeit "ein konstruktives Ende" finden.

39 Millionen Euro Ersparnis

Der "Wirtschaftswoche" zufolge könnte der Metro-Konzern mit Sitz in Düsseldorf Aufgaben wie die Rechnungsprüfung künftig in Indien und Polen konzentrieren statt wie bisher in der NRW-Landeshauptstadt und drei weiteren Standorten. Nach Angaben der Zeitschrift will Metro mit "Cora" bis zu 39 Millionen Euro pro Jahr sparen. Konzernchef Eckard Cordes hatte im Frühjahr angekündigt, mit einem umfangreichen Konzernumbau den Handelsriesen wieder auf Wachstumskurs bringen zu wollen. Im Krisenjahr 2009 hatte er bereits das Sparprogramm "Shape" aufgelegt, mit dem bis 2012 das Ergebnis um 1,5 Milliarden Euro gesteigert werden soll. Guntram Schneider (SPD), der NRW-Arbeitsminister, hat per Brief die Metro aufgefordert, sich diesen Schritt noch einmal zu überlegen. Viele Firmen hätten mit solchen Strategien schlechte Erfahrungen gemacht.

Der Metro-Konzern beschäftigt in seiner Konzernzentrale und weiteren Standorten im Stadtgebiet rund 8000 Menschen. Im Bereich Schlüterstraße / Metrostraße, Grafenberger Allee sitzen unter dem Begriff "Campus Düsseldorf" zusammengefasst die Konzern-Holding und die so genannten Querschnittgesellschaften unter anderem für Einkauf, Logistik, Immobilien und Informatik mit insgesamt 5000 Mitarbeitern.

(RP)
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