Winter hat die Stadt im Griff Meteorologen erwarten Neuschnee

Düsseldorf · Der Winter hat die Stadt im Griff: Auf dem Carlsplatz sorgen Gasstrahler dafür, dass den Händlern das Obst und die Tomaten nicht gefrieren. Die Stadt warnt bereits vor dem Betreten von Eisflächen. Das Arena-Dach bleibt morgen offen.

 Eine Blumenhändlerin am Carlsplatz wärmt sich mit einem Heizpilz.

Eine Blumenhändlerin am Carlsplatz wärmt sich mit einem Heizpilz.

Foto: RP, Andreas Endermann

Mantel, Mütze, Schal und Handschuhe: Wer heute zum Einkaufen oder Bummeln in die Stadt möchte, sollte sich warm anziehen. Nach Angaben des Wetterdienstes Meteomedia steigt das Thermometer in Düsseldorf auf maximal null Grad Celsius.

"Es bleibt winterlich", sagt Meteorologe Andreas Neuer. Bis zum Mittag soll die Sonne etwas Wärme bringen. Dann ziehen jedoch dichte Wolken auf, die bis zu sieben Zentimeter Neuschnee bringen können.

Tomaten mögen keinen Frost

Die Händler auf dem Carlsplatz sind froh, dass sie ihre Stände überhaupt öffnen können. Dank des Daches sind sie zwar vor Schnee geschützt. Ihre Ware müssen sie zum Teil jedoch mit Heizpilzen wärmen. Gurken, Zucchini oder Tomaten: "Alles, was viel Wasser enthält, friert schnell ein", sagt Obst- und Gemüsehändler Michel Schier.

Und kann dann nicht mehr verkauft werden. Schier selbst trägt Anglerwäsche, darüber Hemd, Pullover und Jacke. 50 bis 100 Euro Mehrkosten pro Tag verursachen die Heizstrahler je nach Verbrauch — doch ohne geht es nicht: "Wir haben eine offene Art der Präsentation. Die Kunden wollen auch im Winter frisches Obst und Gemüse. Wenn ich die Heizstrahler nicht hätte, könnte ich schließen."

Eine Blumenhändlerin sieht das ähnlich. "Wir haben keine Alternative", sagt sie. Tiefgefrorene Blumen wolle schließlich niemand kaufen. Die Gasbrenner seien zwar nicht so gut für die Umwelt, elektrische Strahler hätten allerdings nicht genug Leistung.

Fußball bei offenem Dach

Auch wenn es draußen friert und schneit: Besucher des Heimspiels der Fortuna gegen den Karlsruher SC sehen das Spiel in der Esprit-Arena bei geöffnetem Dach. "Fußball ist ein Freiluftsport. Nur bei Extremwetterlagen wird das Dach geschlossen", sagt Fortuna-Sprecher Tom Koster.

Nur zweimal war das Stadiondach bei Fortunaspielen zu. Im März 2008 wurde wegen Starkregens für die Regionalliga-Partie gegen Energie Cottbus II das bewegliche Dach geschlossen. Das andere Mal war im Jahr 2006 beim Spiel gegen VfL Osnabrück. Um ein Ligaspiel in der geschlossenen Arena stattfinden zu lassen, bedarf es vieler Schritte. Zunächst muss der gegnerische Verein gefragt werden, dann die Deutsche Fußball Liga (DFL) und schließlich entscheidet der Schiedsrichter darüber. Diesen Aufwand wird es morgen nicht geben, die Fans müssen sich also warm anziehen.

Vorsicht vor Eis auf den Teichen

Bei Minusgraden sind auch die Teiche und Weiher in den Parks und Grünflächen der Stadt bereits teilweise zugefroren. Das Gartenamt warnt aber ausdrücklich davor, die Flächen zu betreten. "Auf gar keinen Fall sollte man das tun", sagt Gartenamtsleiter Manfred Krick. Um Spaziergänger vor den Gefahren zu warnen, wurden in den vergangenen zwei Wochen in den Parks der Stadt Warnschilder aufgestellt. Dazu gehört für den Notfall auch eine Leiter, um bei Einbrüchen ins Eis die Opfer erreichen und aus dem Wasser ziehen zu können.

Verstärkung aus Holland

Die Ordnungshüter der Inspektion Mitte haben seit gestern Verstärkung von Kollegen aus den Niederlanden. In dicke Dienstkleidung gehüllt laufen sie gemeinsam über die Weihnachtsmärkte in der Innenstadt. Die Niederländer sollen ihren Landsleuten zur Seite stehen. "Wir werden oft von Touristen angesprochen, viele sind überrascht uns hier zu sehen", sagt Jo Kooij (54) von der "Politie Haaglanden", der bereits im vergangenen Jahr dabei war. Die Arbeit sei zwar die gleiche wie in Holland, dort habe man keine großen Weihnachtsmärkte.

(RP)
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