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Vorbereitungen haben schon vor Monaten begonnen Messe in Rot

Düsseldorf (RP). Die Drupa ist die weltgrößte Messe überhaupt. Keine dauert länger, keine löst weltweit einen solchen Hype bei Druck-Experten aus. Was bedeutet es, eine solche gigantische Messe zu organisieren? An was muss man alles denken? Und vor allem: Wann fängt man mit der Vorbereitung einer solchen Messe an? Manuel Mataré, Projektleiter bei der Messe Düsseldorf, muss bei diesen Fragen ein wenig grinsen.

"Wir haben schon vor Wochen über die Messe geredet - natürlich über die Messe in 2008." Also: Nach der Messe ist vor der Messe. Die Drupa 04 ist verstärkt in den Köpfen der Organisatoren, seitdem die Drupa 2000 die Tore geschlossen hat. In diesem Jahr findet sie zum 13. Mal statt und will das Thema Druck und Papier wieder emotional durch die Hallen, aber auch durch die Stadt tragen. "Alle unsere Briefe versenden wir mit dem Spruch ,Liebe Grüße aus Drupa-City."

"Knapp 400 000 Besucher werden an den 14 Messe-Tagen vom 6. bis zum 19. Mai erwartet, die wie immer aus der ganzen Welt kommen. Und es wird sicher auch wieder der mittlerweile 70-jährige Türke dabei sein, der schon zur ersten Drupa im Jahr 1951 angereist kam. Er nahm damals für den Besuch am Rhein eine zweiwöchige Eisenbahnreise durch seine gebirgige Heimat auf sich. Oder es reisen wieder ganze Familien mit Großeltern und Enkelkindern an. Mataré: "Wir wissen von Familien, die in der vierten Generation zur Drupa kommen." Für viele aus der Branche der ehemals schwarzen Zunft sei ein Besuch der Drupa ein "Muss", eine wahre Pilgerreise, von der sicher auch die ganze Region profitiert.

Vorbereitung im Vier-Vierteltakt

Zurück zur Organisation: Die Vor-Messe-Zeit ist in vier Viertel geteilt: Das erste Viertel beginnt mit der Nachbereitung der vorigen Messe, mit Manöverkritik. Waren alle zufrieden, was muss geändert werden?

Die nächste Runde dreht sich um die Aussteller in der ganzen Welt. Sie erhalten sehr früh Hallenpläne, reichlich Informationen und können ihre alten oder neuen Plätze schon belegen. Obwohl: Es kommt auch vor, dass kurz vor einer Messe zwei große Firmen fusionieren und plötzlich zwei komplett entlegene Plätze vereint haben wollen.

In der Anfangszeit ist ein gutes Dutzend Messe-Mitarbeiter mit der Vorbereitung der nächsten Drupa beschäftigt, je näher der Termin rückt, desto größer wird das Team. Im vierten Jahr wächst es locker auf 100 an, während der Laufzeit schließlich gehören jede Toilettenfrau, jeder Parkwächter und jede Hostess zum Drupa-Team.

Das dritte Viertel dreht sich um die Besucher. Auch hier wird weltweit akquiriert. Das Drupa-Team ist seit Mai 2003 bei seiner Welt-Tour monatelang unterwegs, um auf ähnlichen Messen in Montreal, Atlanta, Sydney oder Singapur Werbung für die Drupa zu machen. Mal wird eine Pressekonferenz in Ungarn veranstaltet, mal mit Reisebüros gesprochen, mal werden Runden mit Multiplikatoren organisiert. Marketing und Presse arbeiten bei diesen Aufgaben Hand in Hand. Das heißt: Flyer, CD, Internet-Auftritte, Info-Broschüren schreiben, verteilen, aktualisieren, verschicken.

Kurz vor Messebeginn wird das vierte Viertel eingeläutet. "Fein-tuning" nennt Mataré diese Zeit und meint damit zum Beispiel die Statik in den Hallen, die jetzt zweigeschossig bebaut werden, meint die Gastanks, die Kraftwerke für den Stromverbrauch in den Hallen, meint den Brandschutz, die Entsorgung von Papierrollen, meint die Verkehrsgespräche, aber auch intensive Pressearbeit.

Dazu gehörte zum Beispiel auch Anfang des Jahres, 100 Journalisten aus der ganzen Welt eine Woche lang zu betreuen und über Messe-Inhalte zu informieren. So dass sie anschließend in Neuseeland, Australien oder Indien Werbung für Drupa-City machen. Dazu gehört auch, sich Gedanken über aktuelles Merchandising zu machen: Uhren, T-Shirts, Westen, Kaffeebecher, Einkaufstaschen, CD und Plüschtiere mit Drupa-Logo sind bei jeder Messe stark gefragte Artikel. Und dazu gehörte es gestern auch, einen süffigen Drupa-Wein auszusuchen. Der soll dann während der zwei Wochen ausgeschenkt werden.

Von ANKE KRONEMEYER

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