Der 55-Jährige rückt auf: Diener ist seit einem Jahr Geschäftsführer für das operative Geschäft und verantwortlich für so wichtige Bereiche wie Gesundheit und Medizin sowie die Metallmessen. Er folgt als Vorsitzender der Geschäftsführung auf Werner Dornscheidt, der im April dieses Jahres 65 Jahre alt geworden ist und noch bis Ende Juni 2020 das erfolgreiche Tochterunternehmen der Stadt Düsseldorf führt.

Diener ist Diplom-Betriebswirt und verfügt über reichhaltige internationale Erfahrung. Nach ersten Stationen unter anderem bei der Hamburg Messe- und Congress GmbH übernahm er 1997 das Asiengeschäft der Messe Frankfurt.

Von dort wechselte er in die Geschäftsführung des Shanghai New International Expo Centre, eines der weltweit größten Messezentren, an dessen chinesisch-deutschem Joint Venture auch die Messe Düsseldorf beteiligt ist. Bevor Diener in die NRW-Landeshauptstadt wechselte, war er sieben Jahre Geschäftsführer der UBM Asia Ltd. in Hongkong. Dort war er für das China-Geschäft sowie einige internationale Messeformate verantwortlich.

Mit Diener setzt die Messe auf einen versierten Manager aus der Branche, den sie bereits gut kennt. Ein erfolgreiches Modell, denn auch die letzten Chefs waren mit dem Unternehmen eng verbunden. Allen voran Dornscheidt, der die Messe seit 2004 führt und mit ihr mehr als 40 Jahre verbunden ist.

Als man von der Logik einmal abwich, ging das Experiment gleich schief. In den neunziger Jahren wurde der NRW-Wirtschaftsstaatssekretär Hartmut Krebs an die Spitze berufen, musste aber nach Millionenverlusten durch die Eventshows Star Trek und Titanic gehen.

Der neue Messechef bezog am 1. Oktober 2018 sein Büro als Geschäftsführer im Messeturm in Düsseldorf-Stockum. Diener meinte damals, er freue sich, nach spannenden und erfolgreichen Jahren bei verschiedenen Messeveranstaltern und einer längeren Zeit im asiatischen Raum nun die nächste Herausforderung anzugehen. „Nicht nur, was die Bandbreite meines verantworteten Messeportfolios in Düsseldorf angeht. Das Unternehmen zählt zu den erfolgreichsten, solidesten und internationalsten Messegesellschaften der Welt und ich freue mich darauf, an seinem Erfolg mitzuwirken.“ Er wolle die Digitalisierung als auch die Internationalisierung der Veranstaltungen mit interdisziplinären Teams weiterentwickeln.

Bei der Nachbesetzung dürfte der Rat des amtierenden Messechefs gefragt gewesen sein. Werner Dornscheidt lobte Diener und seine internationalen Erfahrungen im vorigen Jahr und betonte dessen „ausgezeichnete Branchenexpertise, seine breite Führungserfahrung sowie Erfolge in der internationalen Messewirtschaft“. Davon werde die Düsseldorfer Messe profitieren.

Einige Düsseldorfer Politiker hätten sich auch Hans-Werner Reinhard als neuen Messe-Chef vorstellen können. Ebenfalls ein Düsseldorfer Messegewächs und sehr kompetent, dem als Zögling Dornscheidts lange gute Chancen eingeräumt wurden. Das Verhältnis kühlte jedoch ab, Reinhard wurde Geschäftsführer, verließ die Messe aber vor einigen Monaten, um in das Familienunternehmen seiner Frau einzusteigen.

Die durch Dieners Aufrücken freiwerdende Geschäftsführer-Position ist in der Sitzung ebenfalls neu besetzt worden. Auch hier gibt es eine interne Lösung. Der langgediente Messemanager Erhard Wienkamp, heute Bereichsleiter und Prokurist für Auslandsmessen, ist ab 1. Januar neuer Geschäftsführer. Er ist seit 2015 verantwortlich für das weltweite Portfolio der Kunststoff- und Kautschukmessen, das Auslandsgeschäft sowie Partner- und Gastveranstaltungen. Auch zuvor war er für die Messe Düsseldorf aktiv: Von 1993 bis 2002 war er Projektleiter für die Fachmessen Papro, K und Interpack, anschließend Bereichsleiter für das Auslandsmessegeschäft.

Komplettiert wird das Führungstrio der Messe durch Bernhard Stempfle, der für Finanzen und Technik zuständig ist.