Transporter wird in Düsseldorf gebaut Mercedes Sprinter - neues Modell präsentiert

Düsseldorf · Der neue Transporter Mercedes Sprinter wurde am Dienstag vorgestellt. Die ersten Fahrzeuge sollen im Juni ausgeliefert werden. Erstmals gibt es auch eine elektrische Variante, die in Düsseldorf gebaut wird - allerdings erst ab dem Jahr 2019.

Mercedes Sprinter (2018) - neues Modell präsentiert
8 Bilder

Mercedes Sprinter (2018) - neues Modell präsentiert

8 Bilder
Foto: dpa, bt scg

Mit sehr viel Getöse hat der Autobauer Daimler in Duisburg die neueste Generation des hauptsächlich in Düsseldorf produzierten Transporters Sprinter vorgestellt.

Die Show, die aus Platzgründen nicht im Düsseldorfer Daimler-Werk, sondern im Duisburger Industriehafen stattfand, erinnerte stark an die Inszenierungen, die der US-Computerriese Apple auffährt, wenn er ein neues Hightech-Gerät auf den Markt bringt. Bei Daimler allerdings war es nur ein neuer Lieferwagen.

Das Publikum blieb im Dunkeln, Daimlerchef Dieter Zetsche eröffnete mit selbstbewusster Rede die Show. Hinter ihm leuchtete überdimensional der Spruch, "Yes we can", der nicht nur das Motto der Zeichentrickfigur "Bob der Baumeister" ist, sondern auch das Wahlkampfmotto von Ex-US-Präsident Barack Obama.

Tesla Semi - Elektro-Lkw vorgestellt
11 Bilder

Tesla Semi - Elektro-Lkw vorgestellt

11 Bilder
Foto: rtr, MB/dh

Diverse Top-Manager lobten dann auf ihre Weise den neuen Wagen, zwischendurch markig-freundschaftliche Übergabe an den nächsten Redner. Die Show offenbarte auch, dass beim einst konservativen Daimler offenbar das "Du" Einzug in die Konzernkultur gefunden hat. "Willy, übernimm Du (Zetsche zu Personalvorstand Wilfried Porth).

Um den neuen Sprinter optisch sofort von seinem Vorgänger zu unterscheiden, muss man ein Nutzfahrzeug-Nerd sein. Das Design bleibt der klassischen Linie treu. Eine zentrale Neuerung des neuen Sprinters ist eine bessere Datennutzung: Durch Vernetzungstechnik kann haarklein erfasst werden, wo das Fahrzeug wann steht und was die beste Route wäre, um zum Beispiel möglichst viele Kundenaufträge abzuarbeiten. "Wir machen den neuen Sprinter zur smarten Hardware - zum Knotenpunkt im Internet der Dinge", sagte Volker Mornhinweg, der Chef der Daimler-Vansparte.

Die Idee hinter der Technik: Noch immer werden viele Lkw und auch Transporter nicht optimal genutzt. Entweder fahren sie halbleer durch die Gegend, oder sie stehen den halben Tag ungenutzt auf einer Baustelle herum - während ein Fahrzeug eines Kollegen an einer anderen Baustelle parkt. Hätte man einen besseren Überblick und gute Planungsmöglichkeiten über die Einsätze und Routen, könnten die Kosten sinken - etwa weil man sich den einen oder anderen Transporter in einer Flotte sparen könnte, so eine Grundidee.

Bereits am 1. März soll die Produktion des Neuen starten, der alte wird noch eine Weile parallel weitergebaut. Bestellt werden können die neuen Fahrzeuge schon, die ersten werden ab Juni ausgeliefert. Anders als Konkurrent Renault setzt Daimler erst später auf Elektro. Ein elektrisch angetriebener Sprinter soll im Jahr 2019 auf den Markt kommen und im Düsseldorfer Werk gebaut werden. Die Fabrik in Derendorf bleibt das Leitwerk in der Sprinterproduktion.

Monster-LKW - die Top 10 der größten Lkws der Welt
12 Bilder

Monstermäßig - die Top 10 der größten Lkws der Welt

12 Bilder
Foto: Belaz

2,5 Milliarden Euro hat der Autobauer in das neue Modell gesteckt, darunter 300 Millionen allein in die Umrüstung am Standort Düsseldorf. Im Laufe des Jahres soll die Produktion im neuen US-Werk aufgenommen werden, wodurch in Düsseldorf rund 600 Stellen wegfielen oder wegfallen werden.

(tb)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort