Düsseldorf Mengwasser schließt Metzgerei
Düsseldorf · Ende November schließt in Stockum die beliebte Metzgerei Mengwasser am Sandweg, die dort seit 1985 von Metzgermeister Jürgen Mengwasser und seiner Frau Elvira betrieben wird. Damit schließt ein Betrieb, der zu den 500 besten des Landes gehört.
"Wir haben das Haus gemietet und mussten uns jetzt entscheiden, entweder den Vertrag um fünf Jahre zu verlängern oder zu schließen", sagt Mengwasser. Der 62-Jährige entschloss sich für die Schließung. "Ich arbeite jeden Tag 14 Stunden, da ist irgendwann einfach Schluss. Mir macht der Beruf bis heute Freude und es wird bestimmt noch das eine oder andere Tränchen fließen."
Außerdem macht Mengwasser das lange Stehen Probleme. Eine vor 46 Jahren bei einem Moped-Unfall erlittene Verletzung am Bein mache sich bis heute bemerkbar. Und das bestimmt auch bei der Stammkundschaft. Für diese öffnet Mengwasser bereits morgens um 6.20 Uhr sein Geschäft. Viele Kunden fahren extra einen Umweg, um sich mit Wurstwaren oder belegten Brötchen einzudecken.
Bis zu den Kölner Taxifahrer hat sich die gute Ware herumgesprochen. Fahren diese zum Düsseldorfer Flughafen, machen sie gerne einen Abstecher zur Metzgerei. Besonders beliebt sind die hausgemachten Frikadellen, von denen über 1000 Stück pro Woche über die Ladentheke gehen. Diese stammt noch aus den 1960er Jahren und ist genauso einfach wie die restliche Ausstattung des Ladens gehalten. Nur zahlreiche Urkunden und Pokale, die Mengwasser für seine Produkte vom Fleischerverband verliehen bekommen hat, zieren die Wände.
Besonders stolz ist Mengwasser, dass er nun einen Eintrag in das Buch "Der Feinschmecker" gefunden hat, in dem die 500 besten Metzgereien Deutschlands gelistet werden. "Ich verkaufe nur, was ich auch selber essen würde", sagt der Metzger, der gerne Leberwurst isst. In den nächsten Tagen muss er davon noch viele anfertigen, denn seine Kundschaft möchte möglichst noch lange von seinen Produkten etwas haben und bestellt deshalb zurzeit auf Vorrat große Mengen an Wurst und Fleisch.
