Ausbau der Stadtbahn Mehrheit für Flughafenbahn U 81

Düsseldorf · Die Machbarkeitsstudie zur geplanten Flughafen-Stadtbahn U 81 empfiehlt der Politik deutlich, die Linie vom Freiligrathplatz nur zum Flughafen-Terminal und nicht bis zum Fernbahnhof zu führen. Das geht aus der Informationsvorlage hervor, die Verkehrsdezernent Stephan Keller nächsten Mittwoch dem Fachausschuss vorlegen wird.

Ein externer Gutachter hat beide Möglichkeiten geprüft. Demzufolge ist bei der kürzeren Strecke mit Kosten von etwa 90,5 Millionen Euro zu rechnen. Da jedoch täglich fast 5000 Fahrgäste prognostiziert werden und der Kosten-Nutzen-Faktor höher als 1 liege, sei mit Zuschüssen von mindestens 85 Prozent zu rechnen. Das heißt, die Stadt müsste nur 13,5 Millionen Euro selbst tragen. Optimieren ließe sich der Verkehrswert noch, wenn der Takt der Bahnen von den bisher geplanten 20 auf zehn Minuten verkürzt, die Linie direkt in die Innenstadt (ohne Schleife über die geplante Messe-Umfahrung U 80) oder mit einer Rheinquerung in das linksrheinische Einzugsgebiet (Krefeld/Neuss) verlängert werde. Die Strecke bis zum Flughafen Fernbahnhof ist laut Gutachter nicht wirtschaftlich. Sie soll 173 Millionen Euro kosten und weist dafür mit 13 200 Fahrgästen am Tag einen zu geringen Verkehrswert auf.

In der Politik stößt das Ergebnis auf breite Zustimmung: "Es ist richtig, diese Strecke zeitnah zu realisieren", sagt Martin Volkenrath (SPD), Vorsitzender des Verkehrsausschusses. Ziel müsse jedoch unbedingt die Rheinquerung sein. Damit steht Volkenrath an der Seite von FDP-Fraktionschef Manfred Neuenhaus, der sich seit langem für eine attraktive Anbindung des Öffentlichen Personennahverkehrs in die Region stark macht. Auch Grünen-Verkehrsexperte Norbert Czerwinski plädiert dafür, aber auch für die Anbindung in Richtung Norden und Osten über den Fernbahnhof.

Einig sind sich SPD, FDP und Grüne auch darin, die U 81 mit der abgespeckten Version der Messe-Umfahrung U 80 zu kombinieren: Diese Strecke würde dann am Kongresscenter Messe-Süd enden (für diesen Teil sind Zuschüsse zugesagt) und nicht den Nordpark unterfahren (was die Stadt tragen müsste). Die U 81 könnte dann zu Messezeiten im Wechsel bis zum Süd-Eingang und in die Innenstadt fahren. "Wichtig ist, dass die U 80 und die U 81 zwei eigenständige Verfahren bleiben, damit es bei der Flughafenbahn nicht zu Verzögerungen kommt", so Neuenhaus.

(RP)
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