"Promovierte Teddylogen“ Mehrere hundert Kinder im Teddy-Krankenhaus

Düsseldorf · Plüschtiger Frederick ist wirklich vom Pech verfolgt. Er ist erst einen halben Tag alt und hat sich schon bei einem Sturz die Pfote gebrochen. Zum Glück hat sein Besitzer, der sechsjährige Phillip Keller, ihn in das Teddybär-Krankenhaus auf dem Gelände der Uni-Kliniken gebracht, das zum siebten Mal seine Pforten öffnete.

 Ronja kam mit ihrem Stoffhund Emma ins Teddy-Krankenhaus.

Ronja kam mit ihrem Stoffhund Emma ins Teddy-Krankenhaus.

Foto: Bretz, Andreas

Dort ließen am Sonntag mehrere Hundert Kinder ihre Plüschtiere von Medizinstudenten behandeln. Ziel der jährlich stattfindenden Aktion ist es, den Kindern die Arbeit der Mediziner zu zeigen und ihnen die Angst vor dem Arztbesuch zu nehmen."Die Kleinen denken sich die verschiedensten Krankheiten für ihre Tiere aus", erzählt Omid Ahmad aus dem Organisationsteam. Vom verstauchten Zeh bis hin zu Magen- und Zahnschmerzen habe er schon vieles erlebt. Wie beim richtigen Arzt müssen sich die Patienten an der Rezeption anmelden und die Probleme ihres kleinen Patienten schildern. Danach kümmert sich einer der rund 150 ehrenamtlich tätigen Studierenden - sie selbst nennen sich allesamt "promovierte Teddylogen" - um die Patienten und führt sie durch die verschiedenen Behandlungsräume.

In großen Zelten gibt es einen Röntgenraum, eine Zahnarztpraxis und sogar einen OP-Saal. Dort dürfen die Kinder mithelfen, ihren Plüschtieren einen echten Gips anzulegen - aber nur mit Mundschutz und Gummihandschuhen. Am Ende der Behandlungen können sich die Kinder dann in der "Apotheke" ein paar Bonbons und einen Apfel als Belohnung abholen. "Was hier geboten wird, ist wirklich phänomenal. Das sind prägende Erlebnisse für die Kleinen", schwärmt Norbert Kalb, der mit seiner Tochter Lea und ihrem kranken Plüschhund gekommen ist. Auch bei den Studierenden ist das TeddyKrankenhaus beliebt. "Es gab noch nie Probleme, Freiwillige zu finden. Wir sind sogar fast zu viele", sagt Organisator Omid Ahmad glücklich. Und das Beste am Teddy-Krankenhaus: "Bisher konnten wir jeden Patienten heilen", sagt Ahmad.

(joka )
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