Festakt im Cecilien-Gymnasium Mehr Schulen fit für Europa

Düsseldorf · Minister Andreas Krautscheid hat gestern weitere 19 Schulen aus dem gesamten Land zu zertifizierten "Europaschulen" erklärt. Der Festakt war in der einzigen Düsseldorfer Europaschule, dem Cecilien-Gymnasium.

 Das Gmynasium Wolbeck in Münster gehört zu den 19 neuen Europaschulen und machte sich selbst mit Bodypaints zum "Hingucker" zum Festakt.

Das Gmynasium Wolbeck in Münster gehört zu den 19 neuen Europaschulen und machte sich selbst mit Bodypaints zum "Hingucker" zum Festakt.

Foto: Thomas Busskamp

Ein wenig seltsam und schade sei es schon, dass es nicht mehr "Europaschulen" in Düsseldorf gibt — findet die Rektorin der bisher einzigen so zertifizierten Schule in der Landeshauptstadt, Christa Kayser-Hölscher. Sie leitet das Cecilien-Gymnasium in Oberkassel, das vor einem Jahr die Auszeichnung erhielt und gestern Ort des Festakts war, bei dem Europa-Minister Andreas Krautscheid 19 weitere Schulen zertifiziert hat. Damit sind es nun 100 landesweit; erstmals sind auch zwei Förderschulen dabei.

Austausch mit fünf Ländern

Europaschulen haben oder fördern bilinguale Zweige, unterstützen den Austausch ihrer Schüler mit Schulen im Ausland, bieten besondere Projekte zum Kennenlernen anderer Sprachen und Kulturen und sollen sich nach den Worten des Ministers zu Orten der Zukunft entwickeln: "Denn die wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Verflechtungen der europäischen Staaten werden immer mehr zunehmen, so dass Schülerinnen und Schüler mit besonderen Sprach- und Europakenntnissen besonders gut für ihr weiteres Leben vorbereitet sein werden."

Dabei gibt es keine Beschränkung auf eine Schulform: Sowohl Grundschulen als auch Berufskollegs und Gymnasien können Europaschulen werden, wenn sie die Voraussetzungen erfüllen, ebenso wie Förderschulen. Aus dem näheren Umfeld ist nun das Mannesmann-Gymnasium im Duisburger Süden ebenfalls Europaschule. Für Düsseldorf hoffen die Bildungspolitikerinnen Gerhild Kocks (FDP) und Sylvia Pantel (CDU) auf "Nachzügler". In der Zeit der Profilbildungen sei das "europäische Profil" eines mit gesicherter Zukunft, so Kocks am Rande des Empfangs.

Das Cecilien-Gymnasium hat neben bilingualem Unterricht und viel politischer Arbeit einen Schwerpunkt bei den Austausch-Programmen. So fahren die Schüler von der achten Klasse an zu Besuch an die verschiedenen Partnerschulen. Kayser-Hölscher: "Zunächst geht es nach England, im Jahr darauf nach Italien und Frankreich, später nach Schweden und Belgien." Auch eine Partnerschaft mit Japan besteht: Die Europaschulen sind grundsätzlich international ausgerichtet, wirken häufig über die Grenzen der EU noch hinaus. So gehören bei den gestern zertifizierten Schulen vor allem Partnerprojekte mit der Türkei ins Programm, ebenso wie türkischer Sprachunterricht.

Ziel der Landesregierung ist es, in jeder größeren Stadt bald eine Europaschule zu haben. Das Land Sachsen hat angekündigt, das Prinzip der zertifizierten Schulen übernehmen zu wollen.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort