Arbeiten in Düsseldorf DGB: Mehr Düsseldorfer haben Minijobs

Düsseldorf · Der Deutsche Gewerkschaftsbund sieht in den Minijobbern Potenzial, dem Fachkräftemangel zu begegnen. Die Arbeitnehmervertreter fordern, dass bestehende Minijobs zu Teil- und Vollzeitjobs zusammengefasst werden.

Immer mehr Düsseldorfer üben nach Angaben des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) neben ihrer Hauptbeschäftigung einen Nebenjob aus. Dieser teilte mit Bezug auf die Agentur für Arbeit mit, die Zahl der Minijobberinnen und -jobber im Nebenjob sei seit Dezember 2013 von 23.964 auf 28.922 (Stand Dezember 2018) gestiegen – also um 20,7 Prozent.

,,Die Tatsache, dass immer mehr Menschen in Düsseldorf neben ihrem Hauptberuf noch einen Nebenjob leisten, ist ein Alarmzeichen“, sagt die Vorsitzende des Düsseldorfer DGB-Stadtverbandes, Sigrid Wolf. „Wir haben in Deutschland den größten Niedriglohnsektor Westeuropas, jeder Fünfte muss für weniger als zehn Euro die Stunde arbeiten. Es sind vor allem die Frauen, die aufgrund von Teilzeitbeschäftigung und Niedriglöhnen nicht über die Runden kommen.“

Insgesamt gibt es den Angaben zufolge aktuell 73.342 Minijobberinnen und -jobber in Düsseldorf, davon sind fast 60 Prozent Frauen. Nicht ganz die Hälfte der Minijobber (47,5 Prozent) sind Fachkräfte – aus Sicht von Wolf wäre hier also Potenzial, um dem Fachkräftemangel zu begegnen. Die meisten Minijobberinnen und -jobber sind momentan als Reinigungskräfte beschäftigt, mit einigem Abstand dahinter folgen die Bereiche Büro und Sekretariat, Verkauf und Gastronomie.

Für die Sozialversicherungsbeiträge geringfügig Beschäftigter gelten andere Regeln als für regulär Beschäftigte. Das betrifft Kranken-, Pflege-, Renten- und Arbeitslosenversicherung. Der DGB fordert, dass die Minijobs gebündelt werden zu Teilzeit- und Vollzeitjobs mit Sozial­versicherung. Nach Berechnungen des DGB erwirbt man nach 45 Jahren in einem Minijob mit Versicherungsfreiheit nur einen Rentenanspruch von rund 164 Euro.

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