Düsseldorf Mehr Demonstranten beim Ostermarsch

Düsseldorf · Zwischen 800 und 1000 Menschen waren dem Aufruf zum Ostermarsch 2011 gefolgt – keine beeindruckende Menschenmenge, aber auch kein kleines Häufchen. Im vergangenen Jahr hatten sich etwa 500 Menschen am Ostermarsch beteiligt.

 Ostermaschierer in der Ratinger Straße.

Ostermaschierer in der Ratinger Straße.

Foto: RP, Andreas Endermann

Zwischen 800 und 1000 Menschen waren dem Aufruf zum Ostermarsch 2011 gefolgt — keine beeindruckende Menschenmenge, aber auch kein kleines Häufchen. Im vergangenen Jahr hatten sich etwa 500 Menschen am Ostermarsch beteiligt.

Die Zahl schwanke von Jahr zu Jahr, sagte Willi Hoffmeister vom Ostermarsch-Rhein-Ruhr-Komitee. "Dieses Jahr haben möglicherweise der Krieg in Libyen und die Reaktorkatastrophe in Japan mehr Menschen bewegt."

Unter den Demonstranten waren Vertreter von Parteien wie "die Linke", politischen Jugendorganisationen wie den Falken, vom Deutschen Gewerkschaftsbund, anderen politischen und religiösen sowie unabhängigen Organisationen der Friedensbewegung. Erika Bosch und Margret Liebl beispielsweise beteiligen sich schon seit vielen Jahren am Ostermarsch. Sie bezeichnen sich als Pazifistinnen, gehören der Vereinigung "Menschen für den Frieden" an. Margret Liebl stößt sich besonders an der Öffentlichkeitsarbeit der Bundeswehr: "Die Söldnerwerbung an den Schulen macht mir Sorgen." Die 21-jährige Anna Kuschel war zum zweiten Mal beim Ostermarsch. Ihr gehe es vor allem um den Ausstieg aus der Atomenergie, sagte sie.

Die Redner zum Auftakt und zur Abschlusskundgebung wandten sich gegen jede Art von Auslandseinsätzen der Bundeswehr und warfen Politik und Medien Verharmlosung und Verschleierung vor. Sie griffen deutsche Rüstungs- und Atomkonzerne an und forderten den Ausstieg aus der Atomenergie. Der Düsseldorfer Schüler Robin Cramer von der Landesschülervertretung berichtete, wie die Bundeswehr mit der Entsendung so genannter Jugendoffiziere "Schüler als Kanonenfutter" werbe. In seiner Rede kritisierte Cramer den Kooperationsvertrag der Bundeswehr mit dem Landes-Schulministerium, der die Werbung überhaupt erst ermögliche. Er forderte alle Schüler zum Widerstand gegen die Bundeswehrwerbung auf: "An Tagen, an denen Kriegspropaganda normal erscheint, ist jeder Protest nötig."

(RP)
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