Stoppoks „Solo“ im Savoy Theater Mehr als ein Ruhrpott-Rocker

Düsseldorf (dto). An ihm klebt das gut gemeinte Etikett des "Ruhrgebiets-Rockers". Doch damit wird man Stoppok nicht gerecht. Seit Jahren steht der Mann auf der Bühne, auf seinem neuen Album "Solo" zeigt sich der Musiker als kluger Geschichtenerzähler und erstklassiger Gitarrist, als jemand, er nicht nur was zu spielen, sondern auch zu sagen hat. Am 21. April gibt es Kostproben davon im Savoy Theater.

Von einem Musikprofessor einst ermahnt, doch lieber die Finger von der Musik zu lassen, sah sich Stoppok zum Gegenteil veranlasst. Seit den 70er Jahren reist er als Straßenmusiker durch Europa, lernt als Autodidakt nahezu jedes Saiteninstrument und entwickelt seinen eigenwilligen Stil aus Folk, Blues und Rock mit deutschen Texten.

Heute braucht Stoppok keine Rückendeckung durch eine Band mehr. Was er treibt, ist Handwerk in bestem Sinne. Das Prüfsiegel des Besonderen erhält seine Song-Kollektion durch seine Schnodder-Schnauze, er selbst scheint eine Kombination aus Straßenmusiker und selbstbewusstem Bühnentier.

In seinen Songs hat das Vakuum "zwischen Twentours und Seniorenpass" genauso seinen Platz wie das hingezupfte "Scheiße am Schuh" und wirklich freie Erziehungsmethoden ("Learning by Burning"). Sie "durchleben alle Zeiten und sind immer wieder verwendbar", meint Stoppok zu seinen Liedern. Routiniertes Runterspielen gibt es nicht. Sein Spontan-Witz sichert auf live Überraschungseffekte.

Seit 1980 erfreut der "Pott-Poet" aus Bochum seine Fangemeinde regelmäßig mit Neuveröffentlichungen. Doch trotz der mittlerweile zwölf Alben ist ihm der große Durchbruch bis heute versagt geblieben, gilt er weiterhin als Geheimtipp. Sein Publikum, die Kritik (bis hin zum Deutschen Schallplattenpreis) weiß aber, was man an ihm hat. Einen Songschreiber, der vor allem bei Live-Auftritten große Ausstrahlung hat. "Diese Position ist von keinem anderen besetzt in Deutschland. Da bin ich konkurrenzlos", ist sich auch Stoppok mittlerweile sicher.

OPINIO präsentiert: Stoppok "Solo"
21. April 2005, 20 Uhr
Savoy Theater Düsseldorf, Graf-Adolf-Straße 47
Tickets: 18,40 Euro

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