Tour de Menu im Benkay Meeresfrüchte und Feuerspiele

Sushi, Hummer, Krabbe und Crepes mit Eiscreme. Das japanische Spezialitätenrestaurant Benkay lässt seine Gäste bei der Zubereitung des Sechs-Gänge-Menüs zuschauen. Dabei wird es feurigheiß, wenn der japanische Koch den Hauptgang und Nachtisch auf dem Teppan Yaki Grill direkt am Tisch zubereitet. Immer mit kurzer Vorwarnung und anschließender Entschuldigung über die kleinen Feuerspielchen.

Tour de Menu im Benkay
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Das Benkay entführt seine Gäste auf einen Kurztrip nach Japan. Die Einrichtung, der brutzelnde Koch am Tisch-Grill, das immer freundliche und sehr geduldige Personal, Verständigungsschwierigkeiten beim Bestellen und japanische Essgewohnheiten lassen Nippon in Düsseldorfs Stadtmitte Realität werden.

Noch vor dem Bestellvorgang, der in einer Mischung aus deutscher, englischer und Zeichensprache erfolgt, bekommen die Gäste feuchtwarme Tücher, um sich die Hände zu reinigen. Die kulinarische Reise durch das Tour-Menü kann also beginnen. Wähend die Ess-Stäbchen aus ihrer Verpackung geholt und auseinander gebrochen werden, bringt die Kellnerin eine Flasche Sake und kleine Gläser. Der Reiswein hat einen fruchtigen Geschmack und passt sehr gut zum gesamten Menü.

Als erstes wird eine Vorspeise aus geschmorrtem Thunfisch mit Ingwer serviert. Der Fisch schmeckt süßlich - ungewöhnlich, aber sehr interessant. Das Menü beginnt vielversprechend. Auch die Kunst mit Stäbchen zu Essen, ist schnell erlernt. Ab und an fällt zwar noch etwas zurück in den Teller, bis zum Hauptgang ist der Wunsch nach Messer und Gabel jedoch verflogen. Nach starkem Beginn, sind die Erwartungen über den zweiten Gang besonders hoch — werden jedoch enttäuscht. Die Soja-Suppe mit Hühnchen-Praline schmeckt zwar nicht schlecht, aber langweilig und auf das Gesamtmenü bezogen unpassend.

Der dritte Gang entschädigt die Benkay-Gäste für die vorangegangene Enttäuschung. Die Gäste der Tour de Menu haben die Wahl zwischen sechs Sushi-Variationen oder Tempura. Die Entscheidung fällt schwer, denn Sushi liegt zwar geschmacklich weit entfernt von frittierten Meeresfrüchten, beide Gerichte sind jedoch auf ihre eigene Art und Weise eine wahre Gaumenfreude.

Während der Hauptgang vor den Augen der Gäste zubereitet wird, serviert die japanische Kellnerin einen Salat mit gegrillter Krabbe und Rogen vom fliegenden Fisch. Der Salat schmeckt sehr erfrischend und bietet einen guten Kontrast zu den frittierten Meeresfrüchten. Die Vorfreude auf das Hauptgericht schießt nach diesen beiden Gängen wieder in die Höhe.

In die Höhe schießen auch Flammen, die der Koch jedoch vorher ankündigt, so dass sich die Gäste zurücklehnen können. Nach kurzer Zeit ist auch der fünfte Gang servierfertig. Beim Hauptgericht gibt es die Möglichkeit zwischen drei Varianten zu wählen. Wir haben zwei probiert: Das Filetsteak (130 Gramm) und den halben Hummer samt Meeresfrüchten. Beide Gerichte mit Gemüse der Saison, Reis und einer Miso-Suppe. Während der Hummer und die Meeresfrüchte die hohen Erwartungen erfüllen, macht der Gaumen beim Filetsteak keine Freudensprünge. Das Fleisch schmeckt zwar sehr gut, passt aber nicht wirklich in das Gesamtmenü hinein. Auch die Dips (Sesam und Knoblauch-Gemüße-Soße) und der Reis schmecken eher langweilig und uninteressant. Wer nicht enttäuscht werden will, sollte also auf jeden Fall den Hummer wählen.

Für den letzten Gang bringt die Kellnerin Gabel und Löffel, während der Koch auf der Grillplatte Crepes um Eiscreme wickelt und auf einem Teller mit Obst und geschmolzener Schokolade garniert. Der Nachtisch schmeckt fruchtig, frisch und schlägt nicht zu sehr auf den bereits satten Magen. Hier liegt das Menü wieder goldrichtig und bildet nach rund zwei Stunden einen würdigen Abschluss der sechs Gänge.

Fazit: Bei 62 Euro pro Person (ohne Getränke) ist die hohe Qualität der Zutaten bestimmt nicht dem Zufall überlassen. Alles sieht äußerst frisch aus und schmeckt auch so. Die Zubereitung vor den Augen der Gäste bietet Unterhaltung und versüßt die relativ kurzen Wartezeiten zwischen den einzelnen Gängen. Eine kleine Enttäuschung sind jedoch das Fleisch-Gericht und der Soja-Suppen-Hühnchen-Gang. Zudem sollte jeder, der nach dem Essen noch einen Termin hat, an eine Ersatzgarderobe denken. Durch die Zubereitung vor den Gästen nimmt die getragene Kleidung verschiedene Gerüche — auch von den Nachbartischen - an.

Das Menu kostet 62 Euro, der zum Essen empfohlene Sake (0,375 Liter) 26,50 Euro, eine Flasche Wasser (0,75) 11 Euro.

Benkay, Immermanstraße 41, 40210 Düsseldorf, Telefon: 0211/8342620, Öffnungszeiten: Täglich ab 18 bis 21.45 Uhr. Reservierung wird empfohlen.

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