Yaser Belal Mansour änderte Namen Für eine Hand voll Dollar

Düsseldorf · Die Startnummer eins für den Marathon am 4. Mai ist bereits fest vergeben an Yaser Belal Mansour, der für gutes Geld seinen Namen und seine Staatsangehörigkeit wechselte.

Jan Winschermann, der Renn-Direktor des Metro Group Düsseldorf Marathons, hat die Startnummer eins für den am 4. Mai stattfindenden Lauf auf beiden Seiten des Rheins fest an Yaser Belal Mansour (Qatar) vergeben. Kenner der Gepflogenheiten für die längste olympische Laufstrecke werden bei dieser Nachricht fragen: "Warum denn an einen Läufer aus einem Ölstaat am Arabischen Golf? Die Startnummer eins gehört doch dem Vorjahressieger. Und der kam wie so viele hervorragende Marathonläufer aus Kenia." Richtig! Von dieser Gepflogenheit wird man in Düsseldorf auch nicht abrücken.

Bellor Yator aus Iten im Rift Valley kommt mit neuem Namen, eben als Yaser Belal Mansour. Er folgte dem Beispiel von anderen Mittel- und Langstrecklern aus Afrika mit Hindernislauf-Weltrekordmann Saif Saeed Shaheen (Geburtsname Stephen Cherono) an der Spitze und wechselte für Petro-Dollar seine Staatsangehörigkeit und seinen Namen.

Natürlich ist Jan Winschermann froh, dass der Berliner Athleten-"Verpflichter" Christoph Kopp den einzigen Läufer, der bei allen Marathonläufen die bislang am Rhein und in Nordrhein-Westfalen stattfanden, eine Zeit unter 2:10 Stunden präsentierte, erneut für einen Start in Düsseldorf verpflichten konnte. Nach den guten Erfahrungen, die Kopp mit Bellor Yator gemacht hatte, wollte der auch für den Frankfurter Marathon tätige Berliner Experte den Sieger des Metro Group Marathons 2007 auch für einen Start am Main verpflichten.

"Damals scheiterte das auch an Pass-Schwierigkeiten. Inzwischen hat er jedoch das Reisedokument von Qatar längst erhalten. Und so steht dem nichts im Wege, dass Yaser Belal Mansour nach fast einem Jahr ohne Marathon-Wettkampf erst in Düsseldorf wieder zu seiner Lieblingsstrecke zurückkehrt", berichtet Kopp.

Der Marathon-Experte, der einige Jahre lang Vorsitzender des Berliner Leichtathletik-Verbandes war, wird den 6. Metro Group Marathon am 4. Mai erneut auf dem Soziussitz eines Motorrades begleiten. Jan Winschermann ist froh über diese 2007 erstmals erprobte fachkundige Unterstützung. Kopp wird an diesem Tag "auf zwei Hochzeiten tanzen". Gemeinsam mit Gerhard Janetzky, dem geschäftsführenden Gesellschafter des Golden League Meetings Istaf, ist er für den jetzt unter dem Motto "Berlin läuft" präsentierten 25-Kilometer-Lauf mit Ziel im Olympiastadion verantwortlich. Der Unternehmensberater Janetzky und der Straßenlauf-Fachmann Kopp versuchen in der Hauptstadt, einen traditionsreichen Lauf zu erhalten. Er fand schon 27 Mal statt, sollte aber vom Berliner Leichtathletik-Verband aus finanziellen Gründen 2008 nicht mehr ausgetragen werden.

(RP)
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