Düsseldorf Manta-Club: Mitglied plündert Kasse

Düsseldorf · 46-Jähriger zweigte 5000 Euro ab und erhält ein Jahr Bewährungsstrafe.

Der Manta ist als bedrohte Art anzusehen. Das gilt nicht nur für die Autos, die Opel 1970 bis 1988 unter diesem Namen an sportlich ambitionierte Fahrer lieferte, sondern jetzt auch für den Manta-Sport-Club Düsseldorf.

Der Urheber der Vereins-Misere gab gestern beim Amtsgericht zu, als langjähriges Mitglied die Club-Kasse mit mehr als 5000 Euro heimlich geplündert, das Club-Geld für eigene Zwecke verbraucht zu haben. Ein Jahr Haft wurde nur zur Bewährung ausgesetzt, weil er mit dreifachem Club-Beitrag pro Monat die klamme Vereins-Kasse jetzt wieder füllen will.

"Ich wusste finanziell nicht weiter - und das Vereins-Geld lag da rum." Seufzend gestand der Angeklagte (46), dass er bis 2013 als Vorstands-Mitglied alle Vereins-Rücklagen in 51 Teilbeträgen für sich abgezweigt hat. "Es tut mir unendlich leid, ich habe langjährige Freunde enttäuscht." 20 Jahre habe er dem Club angehört, 17 in leitender Funktion, doch dann seien die Mitgliederzahlen stark gesunken.

Anfang 2013 habe der Club noch acht Mitglieder gehabt, keinen funktionierenden Vorstand, von regelmäßiger Kassenprüfung ganz zu schweigen. Und als eins der letzten Manta-Club-Mitglieder habe sich der Angeklagte bereit erklärt, die Vereinskasse zu übernehmen. Und zwar wörtlich, wie seine Club-Kollegen aber zu spät merkten. Dann aber wurde der Angeklagte vor die Tür gesetzt, mit Privatzuschüssen konnte das Club-Sterben gerade noch verhindert werden. Der Angeklagte sagte, er sei arbeitslos gewesen, habe private "Altlasten" mit den Vereins-Geldern beglichen, aber stets gehofft, das Geld "irgendwie" zurückzahlen zu können. Weil der 46-Jährige zuvor nie mit der Justiz in Konflikt geraten war, setzte die Richterin die Strafe noch zur Bewährung aus.

Aber nur unter der Auflage, dass er von seiner Sozialunterstützung monatlich 30 Euro an seinen Ex-Verein zurückzahlt. Bis die Club-Kasse dadurch wieder aufgefüllt ist, dauert es zwar rund 167 Monate, also fast 14 Jahre. Aber bei einem Vereinsbeitrag von zehn Euro zahlt der Angeklagte jetzt immerhin den dreifachen Satz.

(wuk)
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