Sturz auf Bordstein Mann stirbt nach Altstadt-Prügelei

Düsseldorf · Nach einem Schlag stürtzte ein 36-jähriger Neusser in der Nacht zu Samstag so unglücklich, dass er später seinen Kopf-Verletzungen erlag. Die Polizei sucht jetzt fieberhaft zwei Männer zwischen 20 und 25. Die Fahnder gehen aber davon aus, dass der Täter sein Opfer nicht töten wollte.

 Vor diesem Kiosk an der Neubrückstraße kam es zu der tödlichen Schlägerei.

Vor diesem Kiosk an der Neubrückstraße kam es zu der tödlichen Schlägerei.

Foto: RP, Thomas Bußkamp

Zunächst hatte alles nach einer "normalen" Auseinandersetzung in der Düsseldorfer Altstadt ausgesehen. Nachdem ein 36-jähriger Mann aus Neuss in der Nacht auf Samstag vor einem Kiosk an der Neubrückstraße mit zwei Unbekannten in Streit geraten war, eskalierte das Wortgefecht so sehr, dass einer der Unbekannten dem Neusser einen Faustschlag versetzte. Mit schrecklichen Folgen: Denn das Opfer schlug nach der Attacke so unglücklich auf der Bordsteinkante auf, dass es später in einem Krankenhaus seinen schweren Kopfverletzungen erlag.

Die Polizei sucht nun fieberhaft nach dem Täter und seinem Begleiter. Direkt nach dem Schlag waren die beiden gegen 1.45 Uhr Richtung Heinrich-Heine-Allee geflohen. Und bei der Polizei hält man es für möglich, dass sowohl der Täter wie auch sein Freund die Folgen der Schlägerei gar nicht begriffen. "Darum haben wir sie auch nicht zur Fahndung ausgeschrieben. Wir hoffen, dass sie sich freiwillig melden, damit wir die Umstände der Tat aufklären können", sagte gestern ein Sprecher der Polizei.

So viel steht bereits fest: Das spätere Opfer war mit einem 23-jährigen Bekannten in der Nacht von Freitag auf Samstag in der Altstadt unterwegs gewesen, als der alkoholisierte Neusser schließlich vor dem Kiosk an der Neubrückstraße auf die zwei unbekannten, ungefähr 20 bis 25 Jahre alten Männer traf. Es kam zum Streit, offenbar folgte ein Wort dem anderen — ehe der Täter zuschlug.

Dabei stellten sich die Folgen zunächst gar nicht so dramatisch dar. Als eine alarmierte Polizeistreife wenig später am Tatort eintraf, war der 36-Jährige noch ansprechbar. Doch dann verschlechterte sich sein Zustand dramatisch. Nachdem der Neusser zunächst in ein normales Krankenhaus eingeliefert worden war, wurde er später in eine Spezialklinik verlegt. Doch auch hier konnten ihm die Ärzte nicht mehr helfen. Der Mann hatte sich bei den Sturz auf die Bordsteinkante so schwere Verletzungen am Kopf zugezogen, dass er am späten Samstagnachmittag trotz einer Not-Operation verstarb.

Bei der Polizei wurde inzwischen eine sechsköpfige Mordkommission "Neubrück" eingerichtet, die Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen wegen gefährlicher Körperverletzung mit Todesfolge eingeleitet. Dennoch betonte der Polizeisprecher gestern, dass die Rolle aller Beteiligten erst noch untersucht werden müsse. "Wir vernehmen Zeugen", sagte der Sprecher. Die Polizei geht davon aus, dass der Täter nicht in der Absicht zuschlug, den Kontrahenten ernsthaft zu verletzen oder gar zu töten. Demnach könnte es sich bei dem Tod des 36-Jährigen um einen tragischen Unfall und um eine Verkettung unglücklicher Umstände handeln.

Ohnehin, so die Polizei, passe der Fall nicht in das sonst übliche Muster von Altstadt-Schlägereien. Der Tatort liege eher am Rand. Überdies deuteten die bisherigen Erkenntnisse darauf hin, dass es sich bei dem Schläger und seinem Begleiter wohl nicht um Täter handelt, die ihre Opfer gezielt aussuchen. An Wochenenden setzt die Polizei verstärkt Kräfte in der Altstadt ein. Bei Bedarf, wenn beispielsweise nach Fußballspielen Fans in die Altstadt kommen, wird auch eine Einsatz-Hundertschaft herangezogen.

(RP)
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