Unfall in Düsseldorf Mann klettert aus Aufzug – und stürzt ab

Ein Mann wollte sich aus einem steckengebliebenen Fahrstuhl in einem Hotel an der Steinstraße befreien. Er verletzte sich schwer. Die Feuerwehr rät von solchen Aktionen ab – Hilfe sei in der Regel schnell da.

 Der schwer verletzte Mann wird am Samstagabend abtransportiert und in ein Krankenhaus gebracht.

Der schwer verletzte Mann wird am Samstagabend abtransportiert und in ein Krankenhaus gebracht.

Foto: Emergency-Report.de - Bothe

Ein Mann hat sich am Samstagabend schwer verletzt, als er sich aus einem steckengebliebenen Fahrstuhl befreien wollte. Er stürzte in den Aufzugschacht. Ein technischer Defekt hatte gegen 22 Uhr dafür gesorgt, dass vier Personen im Aufzug des Hotels Ruby Coco an der Steinstraße festgesessen hatten. Die Feuerwehr war bereits verständigt, als die Insassen versuchten, die Türen des Fahrstuhls eigenständig zu öffnen. Dies gelang ihnen auch, wie die Feuerwehr mitteilt, allerdings befand sich der stillstehende Aufzug ein Stück über der Bodenebene des nächsten Stockwerks. Beim Versuch, aus der Kabine zu klettern, stürzte der Mann in den offen liegenden Schacht unter dem Fahrstuhl.

„Der Mann fiel viereinhalb Meter tief und verletzte sich dabei schwer, aber nicht lebensbedrohlich“, erzählt Feuerwehrsprecher Stefan Holtkamp. Die kurz darauf eintreffenden Rettungskräfte konnten den Gestürzten noch im Schacht behandeln, Höhenretter bargen ihn, er wurde in ein Krankenhaus transportiert. Die drei übrigen Personen wurden von den Feuerwehrleuten wohlauf aus dem steckengebliebenen Fahrstuhl befreit.

Wie eine Mitarbeiterin des Hotels erklärt, sei der Betrieb des Hotels durch den Unfall nicht beeinträchtigt gewesen. Allerdings sei der Fahrstuhl im Zuge der Ermittlungen vorübergehend außer Betrieb gesetzt worden. Mehr konnte die Mitarbeiterin am Sonntagnachmittag nicht sagen, da ausschließlich Kollegen der Nachtschicht den Vorfall miterlebt hätten.

„Das war schon ein ungewöhnlicher Fall“, heißt es von der Feuerwehr. Bei kaputten Fahrstühlen würden die Eingeschlossenen schon während des abgesetzten Notrufs beruhigend angesprochen, um Panik zu vermeiden. „Unsere Einsatzkräfte sind in der Regel sehr schnell vor Ort, die Befreiung ist meist innerhalb einer Viertelstunde abgeschlossen“, erklärt Stefan Holtkamp. Im Einzelfall könne es aber vorkommen, dass Menschen in einer solch beengten Situation die Nerven verlieren. Allerdings sei das Feststecken in einem Fahrstuhl in aller Regel keine gefährliche Situation. Jede Fahrkabine hängt an mehreren Trageseilen, die jeweils laut Aufzugsverordnung das Zwölffache des zulässigen Gesamtgewichts tragen müssen. Außerdem hat jeder Aufzug eine Art Notbremse, die im Falle eines Absturzes greift. Dass in einem steckengebliebenen Aufzug die Luft knapp wird, ist nicht zu befürchten, da die Kabinen nicht luftdicht sind und durch den Fahrstuhlschacht mit ausreichend Sauerstoff versorgt werden. Zudem sind die meisten Aufzüge mit einem Notrufsystem ausgestattet, so dass jederzeit schnell Hilfe eintrifft. Dieses System ist ab 2020 für alle Fahrstühle in Deutschland verpflichtend. Auch der Aufzug im Düsseldorfer Hotel war mit einer solchen Vorkehrung ausgestattet.

Warum der Verunglückte das Risiko eingegangen ist, sich auf eigene Faust aus dem Fahrstuhl zu befreien, ist bisher nicht bekannt. Die Feuerwehr rät dringend von solchen Aktionen ab, da das Unfallrisiko unkalkulierbar sei.

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