Düsseldorf "Malerfürst" Lüpertz in Handschellen

Düsseldorf · "Malerfürst" Markus Lüpertz (72) sind in Düsseldorf Handschellen angelegt worden, nachdem er bei "rot" über eine Fußgängerampel gegangen sein soll. "Ich bin vielleicht einen Schritt zu früh losgegangen", sagte Lüpertz am Mittwoch.

Markus Lüpertz gibt gern den exzentrischen Malerfürsten
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Foto: ddp

"Aber das ist doch kein Grund, einen alten Mann am helllichten Tag mit dem Gesicht gegen eine raue Wand zu drücken, die Arme hochzubiegen und ihm Handschellen anzulegen. Wo leben wir denn?", so der 72-Jährige.

Gegen Lüpertz wird nun wegen Widerstands gegen Polizisten ermittelt. Als eine Fahrradstreife den Künstler wegen des Rotlichtverstoßes ansprach, soll er einfach weitergegangen sein und die Beamtin ignoriert haben.

Die Polizistin habe Verstärkung angefordert und dem Mann seien Handschellen angelegt worden, weil er sich widersetzt habe, sagte ein Polizeisprecher am Mittwoch. Die "Bild"-Zeitung hatte über den Fall zuerst berichtet.

"Anweisungen und Maßnahmen von Polizeibeamten ist generell Folge zu leisten", betont Polizeipräsident Herbert Schenkelberg.
"Rechtsverstöße, insbesondere in der Öffentlichkeit und vor den Augen der Polizei, können und dürfen nicht ungeahndet bleiben." Der Behördenleiter zeigt ferner kein Verständnis dafür, wenn Regelverstöße bagatellisiert werden. "Die Einhaltung von Normen und Regeln ist ein fester Bestandteil des gesellschaftlichen Miteinanders."

Lüpertz hingegen sagte, die Polizistin habe ihn angegriffen, geschubst und sogar zu ihrer Dienstwaffe gegriffen. "Wollen Sie mich erschießen, weil ich bei rot über die Ampel gegangen bin?", habe er sie gefragt.
Über ihr Funkgerät habe die Frau Verstärkung angefordert und es seien vier oder fünf Polizeiwagen vorgefahren.

"Haben die nichts Besseres zu tun?", fragte Lüpertz. Er prüfe nun, seinerseits Strafanzeige wegen Freiheitsberaubung zu stellen.

(dpa/ila/top/das/jco)
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