Düsseldorf LVR-Klinikchef Gaebel jetzt im Ruhestand

Düsseldorf · Die Liste seiner Auszeichnungen und Ehrenämter ist lang, und sie zeugt davon, dass Wolfgang Gaebel für die Wissenschaft, seine Klinik und für Psychiatrie-Patienten viel erreicht hat. In einer Feierstunde zu seiner Emeritierung würdigte LVR-Dezernentin Martina Wenzel-Jankowski nun noch einmal seine Verdienste. "Mit Ihnen verabschieden wir einen der großen Gestalter der deutschen wie der internationalen Psychiatrie der letzten Jahrzehnte in den Ruhestand."

 Wolfgang Gaebel hatte 24 Jahre lang das LVR-Klinikum geleitet.

Wolfgang Gaebel hatte 24 Jahre lang das LVR-Klinikum geleitet.

Foto: LVR

Gaebel hatte vor 24 Jahren als Ärztlicher Direktor die Leitung des LVR-Klinikums Düsseldorf übernommen und damit auch den Lehrstuhl für Psychiatrie und Psychotherapie an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Das Projekt "open the doors", das er 1999 auf dem Psychiatrischen Weltkongress in Hamburg vorgestellt hatte, wird mittlerweile in vielen Ländern der Welt umgesetzt. Zu diesem Konzept, das sich einer menschenwürdigen Versorgung von psychisch Kranken verschrieben hatte, gehörte beispielsweise der Abriss der Mauern um das Klinikum.

Ebenfalls 1999 von ihm initiiert wurde der im Klinikum angesiedelte Forschungsverbund "Kompetenznetz Schizophrenie". Dessen Forschungsergebnisse gingen in die schungsergebnisse flossen in die Behandlungsleitlinien für die Krankheit ein. 2014 wurde die Klinik - als einzige in Deutschland - von der Weltgesundheitsorganisation als "WHO Collaborating Centre for Quality Assurance and Empowerment in Mental Health" ausgezeichnet. Damit verbunden ist die Aufgabe, Methoden zu entwickeln, die dem Qualitätsmanagement der Versorgung von psychisch Kranken dienen. Seit 2015 ist Gaebel Präsident des europäischen Dachverbandes der psychiatrischen Fachgesellschaften. Seine Nachfolgerin am LVR-Klinikum ist Eva Meisenzahl.

(stz)
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