Düsseldorf Löricker wünschen sich Einkaufsmöglichkeiten

Düsseldorf · Die Mobile Redaktion der Rheinischen Post machte Station in Lörick. Themen waren ein fehlender Supermarkt, aber auch die Spielplätze.

 Viele Löricker kamen zur Mobilen Redaktion und sprachen mit RP-Redakteurin Nicole Lange

Viele Löricker kamen zur Mobilen Redaktion und sprachen mit RP-Redakteurin Nicole Lange

Foto: Christoph Göttert

Das Einkaufszentrum Lörick-Karree ist nicht mehr attraktiv. Im Februar schloss der Kaiser's-Supermarkt. Die Räume stehen noch leer, ebenso Ladenlokale in der Nachbarschaft. Ein kürzlich vom Bürgerverein Lörick einberufener Treff zur Wiederbelebung des Karrees brachte nichts Konkretes, obwohl 170 Bürger kamen. Die Verschlechterung der Einkaufsmöglichkeiten besonders für nicht mobile ältere Bürger war Thema Nummer eins bei der "Mobilen Redaktion" der Rheinischen Post am Samstag.

"Wir bedauern die eingeschränkten Einkaufsmöglichkeiten sehr", sagte Hans Dietmann, der hofft, dass das Karree wieder mit Geschäften ausgestattet wird. "Aber die Pacht ist sehr hoch. Deshalb befürchte ich, dass sich kein Investor findet und eher einiges abgerissen wird." Bea Thau hatte aus Umweltgründen ihr Auto abgeschafft, weil sie Einkäufe bislang zu Fuß machen konnte: "Jetzt bereue ich das." Horst Seidenberg vom Bürgerverein Lörick sagte, die hohe Pacht stehe in einem schwierigen Verhältnis zu den in Lörick zu erwartenden Umsätzen. Bezirksvorsteher Rolf Tups (CDU) ist der Meinung, dass auch fehlende Kaufkraft in Lörick ein Auslöser für die Geschäftsschließungen sei. "Wenn große Einkäufe in anderen Zentren gemacht werden, reicht es nicht, wenn in Lörick nur zugekauft wird, was gerade fehlt." Allerdings könnte sich einiges durch die künftige Bebauung an der Oberlöricker Straße ändern. Dort entstehe bald ein neues Wohngebiet, dabei müsse auch an den Einzelhandel gedacht werden.

Um die Tristesse zu vertreiben, schlug Bezirksvertreter Markus Loh (Grüne) eine Zwischennutzung der leeren Geschäfte vor, etwa durch Kunst und Kultur (Sonntagslesungen). Froh sind die Löricker derweil über den kleinen Wochenmarkt, der zwei Mal in der Woche vor der Philippuskirche seine Stände aufbaut.

Oskar Böse vom Bewohnerbeirat des Seniorenwohnstifts "Haus Lörick" wünscht sich, dass die Zufahrt von der Oberlöricker Straße zum Grevenbroicher Weg für Autofahrer freigegeben wird. "Wir bekommen viel Besuch, und der findet uns nicht, weil er einen großen Bogen über Löricker Straße und Hansaallee machen muss." Tups sagte dazu, dass es dann dort Durchgangsverkehr und mehr Lärm gebe. Eine Verkehrsinsel auf der Löricker Straße Höhe Büttgenweg, damit man sicherer die Fahrbahn überqueren kann, wünschte sich Renee Fox. Angeregt wurde auch, mehr Sitzgelegenheiten im öffentlichen Raum zu schaffen.

Melanie Wiese, Mutter von drei Kindern, beklagte fehlende Spielmöglichkeiten für Jugendliche, die mit Spielplätzen nicht mehr viel anfangen können. "Leider werden die Kinder heute von Anwohnern und Hausmeistern immer wieder weggejagt, wenn sie um die Häuser herum spielen." Positiv sehen die Löricker die Pläne, den Spielplatz Niederdonker Straße bis zum Frühjahr 2013 umzubauen. Gleichzeitig wurde angemerkt, dass der Spielplatz Wickrather Straße vernachlässigt werde. Seidenberg: "Dieser Platz wird sehr angenommen. Dort müssen dringend mehr Angebote geschaffen werden."

(RP/ila)
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