52-Jähriger ausgeplündert Lockvogel als Türöffner
Düsseldorf · Ohne die Mittel moderner Kommunikation wäre diese Tat nie möglich gewesen. Mit einer 19-jährigen Frau als Lockvogel hat ein mehrfach vorbestrafter Täter einen 52-jährigen Mann erst in sexuelle Versuchung geführt und ihn dann in seiner eigenen Wohnung ausgeplündert. Gestern gab's für die Frau und einen 21-jährigen Mittäter die Quittung vom Amtsgericht.
Sie lockte am Straßenstrich mit kurzem Rock und lasziven Gesten - und das erste Opfer, das auf ihre Reize reagierte, erlebte eine böse Überraschung. Zwar konnte der Mann mit der jungen Frau ungehindert zur seiner Wohnung fahren. Was er nicht ahnte: Per Textmitteilung über Handy hatte der weibliche Lockvogel bereits den Drahtzieher und einen Komplizen darüber informiert, wo die Fahrt enden sollte. So geschah es im März 2005 - und so wurde es gestern vor dem Jugendgericht von der Frau und dem 21-Jährigen zugegeben.
Demnach kam es in der Wohnung des Familienvaters gar nicht erst zum Schäferstündchen für 60 Euro, wie ausgemacht. Als es kurz vorher nämlich klingelte, öffnete die Frau ihren Komplizen die Tür und ließ die Komplizen in die Wohnung. Dort luchsten sie dem Opfer weitere 140 Euro Bargeld ab samt Scheckkarten und PIN und Autoschlüssel. Und während sie ihr Opfer unter Bewachung des 21-Jährigen zurückließen, fuhren die Frau und der Drahtzieher zur Bank und hoben weitere 500 Euro ab. Derweil gelang dem 52-Jährigen trotz Bewachung die Flucht.
Dafür verhängten die Richter gegen die Frau gestern eine Bewährungsstrafe von acht Monaten. Bei ihrem Mittäter wurde eine wegen anderen Taten bereits verhängte Haftstrafe von drei Jahren um ein weiteres Jahr verlängert. Und gegen den Drahtzieher des gesamten Coups wird demnächst in einem gesonderten Prozess verhandelt.
